Erdgas als Alternative zum Diesel?




In der Diskussion um Dieselfahrverbote und E-Autos rücken Erdgas-Pkw ein wenig aus dem öffentlichen Blick. Dabei haben sich ihre Zulassungen laut Kraftfahrt-Bundesamt in 2018 nahezu verdreifacht. Volkswagen trägt diesem Trend Rechnung und stattet den Polo TGI und den Golf TGI mit einem dritten Erdgastank aus.

 

Dadurch erhöhen sich die Reichweiten im reinen CNG-Betrieb um bis zu 60 km bzw. bis zu 80 km. Im Golf sorgt gleichzeitig ein neuer 1.5-Liter-Vierzylinder mit 130 PS für etwas mehr Leistung.

 

VW gibt nun für den Polo Reichweiten nach WLTP von knapp 370 km im reinen Erdgasbetrieb an, beim Golf sind es rund 50 km mehr. Wie bei CNG-Autos (Compressed Natural Gas) üblich, ist als Reserve noch ein verkleinerter Benzintank dabei.

 

Erdgas enthält im Vergleich zu Benzin und Diesel eine deutlich höhere Energiemenge und einen niedrigen Kohlenstoffanteil. CNG verbrennt viel sauberer. Im CNG-Betrieb entstehen 25 Prozent weniger Kohlendioxid-Emissionen als beim Fahren mit Benzin. Das Abgas enthält außerdem weniger Kohlenmonoxid und Stickoxide (NOx), der Anteil an Ruß oder Feinstaub ist minimal. Eine noch bessere CO2-Bilanz ergibt sich durch das Tanken mit Biomethan oder e-Gas. Biomethan wird aus pflanzlichen Reststoffen gewonnen, e-Gas aus überschüssigem Grünstrom (Power-to-Gas), die den Kraftstoffen beigemischt werden.

 

Wer mit Erdgas fährt, profitiert nicht nur in Deutschland von niedrigen Kraftstoffkosten. In Deutschland beispielsweise liegt der Kostenvorteil gegenüber einem Diesel derzeit bei etwa 20 Prozent und im Vergleich zu einem Benziner bei 40 Prozent. (ampnet/TX)