EU-Parlament mit unrealistischen E-Erwartungen.




Den automatischen Wechsel hin zum reinen E-Auto wird es nicht geben, wenn die Käufer sich diese nicht leisten können. Auf diesen eigentlich selbstverständlichen Zusammenhang weist jetzt ACEA vor einer neuen Empfehlung des EU-Parlaments an die Kommission hin. Das Parlament dürfe nicht vergessen, dass der Markt vom Käufer bestimmt werde.

 

Eine aktuelle ACEA-Studie zeigt den Zusammenhang zwischen dem Pro-Kopf-Einkommen in einem Staat und der Bereitschaft seiner Bürger, E-Autos zu kaufen. Danach liegt der Marktanteil der E-Autos in Staaten mit weniger als 18.000 Euro Pro-Kopf-Einkommen heute bei 0 Prozent. In der Hälfte aller EU-Staaten erreichte der Wert 2017 nur 0,75 Prozent. Vor diesem Hintergrund äußert ACEA die Befürchtung, „manche Politiker hätten vollständig unrealistische Erwartungen an die Geschwindigkeit, mit der sich der Markt entwickeln kann“.

 

Die Kommission schlägt für den Verkauf voll batterieelektrischer Pkw für 2025 einen Anteil von 15 Prozent am gesamten Pkw-Absatz und von 30 Prozent bis 2030 vor. „Dafür müssten wir den Sprung von jetzt weniger als 1 Prozent in weniger als 12 Jahren schaffen“, so der ACEA. „Dabei will das Parlament sogar noch viel ambitioniertere Werte vorgeben“.

 

Heute zeigen die Zahlen der EU-Staaten klare Unterschiede zwischen West und Ost sowie Nord und Süd. So weisen Griechenland und Italien eine Ausrüstungsrate von 0,2 Prozent auf, Spanien von 0,6 Prozent. Ein Anteil oberhalb von 1,8 Prozent ergibt sich heute allein nur in Staaten mit einem Pro-Kopf-Einkommen oberhalb 35.000 Euro. Wenn die EU bis 2030 wirklich einen Durchschnitt von gut 30 Prozent batterieelektrischer Fahrzeuge durchsetzen will, dann bedeutet das, in Westeuropa müsste in 12 Jahren mehr als jedes zweite verkaufte und zugelassene Auto ein neues Batterie-Fahrzeug folglich sein. (ampnet/TX)