EU-Umweltausschuss geht an der Realität vorbei.




Der Umweltausschuss des EU-Parlaments hat über die zukünftige CO2-Regulierung von Pkw sowie leichten Nutzfahrzeugen für die Zeit nach 2021 abgestimmt. Die Mehrheit des Gremiums war dafür, dass die Pkw-Hersteller den CO2-Ausstoß ihrer Neuwagenflotten in der EU bis 2030 (gegenüber 2021) um 45 Prozent senken.

 

Gleich hohe Reduktionsraten sollen für leichte Nutzfahrzeuge gelten. 20 Prozent der 2025 verkauften Fahrzeuge sollen Nullemissionsfahrzeuge sein, für das Jahr 2030 ist ein Anteil von 40 Prozent pro Jahr eingeplant.

 

„Das Votum des Umweltausschusses geht an der technischen und der wirtschaftlichen Realität vorbei. Die vorgeschlagenen Ziele werden in diesem Zeitraum nicht umsetzbar sein“, beklagt sich Bernhard Mattes, VDA-Präsident. Schon der von der EU-Kommission gemachte Vorschlag sei sehr ehrgeizig und reiche aus, die EU-Klimaziele zu erreichen. Die jetzt vorgesehene deutliche Verschärfung sei daher weder klima- noch wirtschaftspolitisch nachvollziehbar. Solche Forderungen stünden klar im Widerspruch zu allen politischen Zielen...

 

Der VDA befürchtet den Verlust vieler Arbeitsplätze. Dies räumt sogar der Umweltausschuss ein und hat sich für entsprechende Programme ausgesprochen, die durch die Strafzahlungen der Hersteller finanziert werden sollen. „Es ist höchst alarmierend, dass das EU–Parlament mit einer EU-Verordnung wissentlich massive Jobverluste in Kauf nimmt und dies sogar ausdrücklich adressiert“, stellt Bernhard Mattes fest. „Jetzt bleibt zu hoffen, dass die Europaabgeordneten bei der Abstimmung im Plenum im Oktober eine realistischere Perspektive einnehmen und dann eine ökonomisch und ökologisch primär sinnvolle Lösung finden“. (ampnet/TX)