EU verordnet Fahrerassistenzsysteme als Basis.




EU-Parlament, -Rat und -Kommission haben gemeinsam beschlossen, den Einbau einer ganzen Reihe von Fahrerassistenzsystemen in Pkw und Lkw sowie Bussen EU-weit zur Pflicht zu machen. Ab 2022 soll das für alle neuen Fahrzeuge, ab 2024 für alle neu zugelassenen Lkw sowie Busse gelten. Wichtig ist dabei der Abbiegeassistent für Lkw und Busse.

 

Der verbindlich vorgeschriebene Einsatz neuer Techniken könne dazu beitragen, die Zahl der Unfälle mit Toten und Verletzten zu senken, sagt EU-Industriekommissarin Elżbieta Bieńkowska. Etwa 90 Prozent dieser Ereignisse seien auf menschliches Versagen zurückzuführen. Erst vor gut 12 Monaten hatte die Kommission vorgeschlagen, ganz bestimmte Sicherheitsmaßnahmen obligatorisch zu machen. Dazu gehörten u.a. die Systeme zur Verringerung gefährlicher toter Winkel bei Lkw und Bussen und Einrichtungen zur Warnung des Fahrers bei Müdigkeit.

 

Die Verordnung zum obligatorischen Einbau von rund 30 Systemen, die vom EU-Parlament und dem Rat noch förmlich gebilligt werden müssen:

 

1. Für Pkw, leichte Nutzfahrzeuge, Lkw und Busse: Die Warnung bei Müdigkeit und Ablenkung des Fahrers, intelligente Tempoassistenz und Rückwärtsfahrsicherheit mit Kamera oder Sensoren sowie die Blackbox.

 

2. Für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge: Spurhalteassistent, erweitertes Notbremsassistenzsystem und auch crashtesterprobte Sicherheitsgurte.

 

3. Für Lkw und Busse: Besondere Vorgaben zur Verbesserung direkter Sicht der Bus- und Lkw-Fahrer und zur Beseitigung toter Winkel sowie Einführung von Systemen, die schutzbedürftige Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger oder Fahrradfahrer vor und neben dem Fahrzeug erkennen.

 

„Mit den neuen Sicherheitsmerkmalen, die wir nun verbindlich einführen, werden wir eine ähnlich große Wirkung erzielen wie seinerzeit mit der Einführung der ersten Sicherheitsgurte“, glaubt EU-Industriekommissarin Elżbieta Bieńkowska. Das hofft auch der ADFC. Nach seinen Angaben stirbt jeden Tag mindestens eine Radfahrerin oder ein Radfahrer, am häufigsten durch abbiegende Autos und Lastwagen/Busse. (ampnet/TX)