Fahrspaß ohne Krallen und Zähne.




Kaum geht er an den Start, da bekommt er beinahe schon königliche Weihen. Dem VW Up! GTI wurde vom bekannten britischen Top Gear-Team der Titel „Pocket Rocket of the Year“ verliehen. Und das sogar im Umfeld von Supersportlern aus Affalterbach oder Zuffenhausen. 115 PS und ein 1,0-Liter Dreizylinder haben die Tester von der Insel überzeugt.

 

Vor allem kann der kleinste GTI aus Wolfsburg eines, mit seinem Preis locken. Für 16.975 Euro gibt es die zweitürige Version mit umfangreicher Ausstattung, wer zwei weitere Türen wünscht, legt 480 Euro obendrauf.

 

Ein Bolide ist der 3,60 Meter lange Mini bei weitem nicht. Die Karosserie entspricht der des zivilen Up!, der Motor ist feuriger auch in anderen VW-Produkten in die Arbeit involviert. Aber dieser Up! hat andere Absichten: Es geht um den Urgedanken des GTI vor 42 Jahren mit wenig Gewicht, straffem Fahrwerk und motorsportlicher Schminke. Das mit den Pfunden gelingt freilich nur im Ansatz. 1.070 Kilogramm wiegt der Kleinst-Sportler. Aber Klimaanlage, Airbags, ABS und ESP machen dann doch Gewicht.

 

Viel wichtiger in der heutigen Zeit, die Umweltbelastung. Mit einem Otto-Partikelfilter soll der kleine Straßenfeger zudem sauber sein. Der VW Up! GTI wird als allererster Wolfsburger nach dem neuen WLTP-Messzyklus zugelassen und der bescheinigt ihm einen Konsum von realistischen 5,6 Litern Benzin auf 100 Kilometer. Nach alter Norm wären das 4,8 Liter. Ein Partikelfilter minimiert die Feinstaub-Emissionen. Imagepflege eben!

 

Die Optik stimmt, mit ihr hatten die Niedersachsen in ihrer Geschichte weitaus geringere Probleme. Der Up! GTI greift Attribute auf, die seinem großen Bruder Golf im Jahr 1976 in die Wiege gelegt wurden. Die roten Zierstreifen etwa, auch die Karomuster der Sitzbezüge, die heute wie damals Clark getauft wurden. Und auch ein Kühlergrill mit Wabenmuster, selbst die Leichtmetallräder sind dem 70iger-Design nachempfunden...

 

Doch nicht alles ist nur Schminke. Das Sportfahrwerk gehört zur Serie und verringert die Bodenfreiheit. Das senkt den Schwerpunkt etwas ab und verringert Wankbewegungen, eine straffere Hinterachse treibt dem Up! GTI zudem die Lust am Schaukeln aus. Vorne führen MacPherson-Aufhängungen die Räder, ihre Federbeine stammen aus dem VW-Regal. Beherzt lässt sich der VW Up! GTI um die Kurven dirigieren, bleibt dabei lange neutral und neigt zum harmloseren Untersteuern. Neu abgestimmt wurde die Lenkung, zum größeren Vorteil auch bei Stadtfahrten. (ampnet/TX)