Fahrwerk beim Reifenwechsel überprüfen.




Der saisonale Reifenwechsel im Frühling, der heute überwiegend in der Fachwerkstatt erfolgt, bietet sich für eine Kontrolle des Fahrwerks an. Insbesondere durch defekte oder verschlissene Stoßdämpfer steigt das Risiko, dass das Fahrzeug ausbricht. Bei schnellen Kurvenfahrten oder abrupten Ausweichmanövern verlieren die Reifen schnell an Haftung.

 

Dazu verlängert sich der Bremsweg um bis zu 20 Prozent!

 

ABS und ESP können diesen Effekt nur bedingt kompensieren, da ihre Wirksamkeit durch stark verschlissene Stoßdämpfer erheblich gemindert wird. Viele Schäden entlarvt das Auge des Experten allein schon bei der Sichtprüfung; etwa Rost. Dieser kann dazu führen, dass Federn brechen oder die Stoßdämpfer undicht werden und somit an Dämpfkraft verlieren. Daneben leiden jedoch auch die Staubschutzrohre, die Anschlagpuffer, die Gummimanschetten und/oder die Kunststoffelemente. Alle können verschleißen, schadhaft werden oder sogar komplett verloren gehen.

 

Insbesondere niedrige Temperaturen sorgen dafür, dass Materialien aller Art spröde oder durch Frostbildung gar regelrecht aufgebrochen werden. Plötzliche Anregungen des Fahrwerks, etwa durch Schlaglöcher, wirken sich fatal aus. Pkw mit Luftfedern bilden keine Ausnahme.

 

Bei konventionellen Fahrwerken ergänzt der Stoßdämpferprüfstand die Sichtprüfung. Vorsicht ist aber bei modernen Luftfahrwerken mit aktiver Regelung geboten, da unter Umständen „Phantom-Defekte“ angezeigt werden. Bilstein-Experte Mustafa Yavuz erläutert: „Da das Fahrzeug während der Prüfstands-Simulation in Wirklichkeit steht, schalten diese Systeme in der Regel in den höchsten Komfortmodus, welcher lediglich für ganz niedrige Geschwindigkeiten ausgelegt ist. Da dieser Test jedoch normalen Fahrbetrieb simuliert, heben die Räder schneller ab. (ampnet/TX)