Feinarbeit an der Ikone.




Auch wenn es zu einem Lifestyle-Accessoire avanciert ist: Die G-Klasse ist in seinem Ansatz der Geländewagen schlechthin. Das gilt auch für die aktuelle Generation, die weiterhin den Code W 463 trägt. Nachdem die Baureihe ursprünglich mit V8-Benzinern lanciert worden war, reichen die Stuttgarter mit dem G400d nun bereits die zweite Diesel-Variante nach.

 

Und ein Selbstzünder passt eigentlich viel besser in die G-Klasse als die aggressiven V8-Motoren. Denn diese Baureihe ist nicht dazu konstruiert, die linke Spur der Autobahn zu dominieren. Obwohl sie das inzwischen kann: Die Lenkung ist viel präziser geworden, die Spurhaltefähigkeit um Welten besser als zuvor. Selbst der Langstreckenkomfort ist gegeben...

 

Doch während es bei der Straßentauglichkeit nur darum gehen konnte, mit diesen SUV gleichzuziehen, hat die G-Klasse bei Geländegängigkeit von führendem Niveau aus den Vorsprung weiter ausgebaut. Mit seiner extremen Geländeuntersetzung und zuschaltbaren Differentialsperren vorn und hinten sowie einer per Taste sperrenden Lamellenkupplung im Mitteldifferential kommt die G-Klasse in schwerem Gelände noch weiter als gar das im militärischen Einsatz bestens bewährte Vorgängermodell.

 

Gut, wenn dann unter der Haube ein zuverlässiger, starker Diesel steckt. Beim G400d handelt es sich um eine Variante des neuen Sechszylinder-Reihenmotors mit 2,9 Litern. Das Aggregat ist aus dem G350d bekannt, für den G400d steigt seine Leistung jedoch von 286 PS auf 330 PS, und das max. Drehmoment klettert auf 700 Nm. Das Aggregat passt perfekt!

 

Innen ist der Selbstzünder kaum hörbar, die Laufruhe ist bestechend; nur von außen ist noch etwas Nageln zu erahnen. Der Motor hängt gut am Gas und ist spürbar schneller als im G350d: Trotz dieser fast 2,5 Tonnen Leergewicht dauert der Spurt von 0 auf 100 km/h nur 6,4 Sekunden, und der Vortrieb endet erst bei 210 km/h. Dies ist allein die Abregelschwelle.

 

Dem trotz hohen Gewicht und schwacher Aerodynamik guten Leistungen steht ein sozialverträgliches Trinkgebaren gegenüber: Im Zyklus werden 9,6 Liter angegeben, wir kamen bei kombinierter Fahrt und nicht eben zurückhaltendem Fahrstil auf 11,4 Liter. Die Emissionen werden locker eingehalten; die diesbezügliche Diskussion sollte eigentlich hinfällig sein.

 

Mit „Stronger-than-Time“-Paket kostet dieser „G“ 137.746 Euro. (ampnet/TX)