Fiat fährt sportliche Oldtimer auf.




Bei den 14. Schloss Dyck Classic Days, bei Neuss, (2. - 4.8.) fährt die Heritage-Abteilung von Fiat Chrysler Automobiles (FCA) acht Oldtimer auf. Im Mittelpunkt stehen dabei Rennwagen und Cabrios, die in Italien gerne Spider genannt werden. Zudem können sich Besitzer klassischer Fahrzeuge der Marken über das Angebot von FCA Heritage informieren

 

Neben dem Fiat 500 gehörte der Fiat 600 zu den favorisierten Modellen der Privatrennfahrer unter den weltweiten Abarth-Kunden. Im Laufe der Jahre werden die Modifikationen immer extremer. 1972 gelangte der Hubraum bei 982 Kubikzentimetern an, die Leistung bei 112 PS. Abarth nennt die Rennversion Berlina TCR für „Touring Corsa Radiale“. Radial ist dabei die italienische Bezeichnung für die doppelt hemisphärisch geformten Brennräume. Charakteristische Merkmale sind die großen Öl- und Wasserkühler an der Fahrzeugfront und die offen stehende Haube, sie wirkt gewissermaßen als Heckspoiler und verbessert den cW-Wert. Bei unter 600 kg Einsatzgewicht war der Abarth 1000 TCR bis zu 190 km/h schnell und in seiner Hubraumklasse nahezu unschlagbar.

 

Parallel zum Kundengeschäft betrieb Carlo Abarth auch ein Werksteam, das sich auf Rennen auf der Rundstrecke und am Berg konzentrierte. Konstrukteur Mario Colucci entwarf für den Abarth 2000 Sport Spider (1968) einen 39 kg leichten Gitterrohrrahmen und eine Karosserie aus Kunststoff. Als Antrieb dient ein 2,0-Liter Motor. Seine größten Erfolge feiert der Abarth 2000 Sport Spider bei Bergrennen. Zu dessen Piloten gehörte auch Arturo Merzario. Der einstige Formel1-Pilot ist Stammgast bei den Schloss Dyck Classic Days. Auch dieses Jahr lässt es sich der inzwischen 76 Jahre alte Cowboyhut-Träger nicht nehmen, das ein oder andere Rennauto persönlich um den Dreieckskurs dort zu chauffieren. Darunter wird auch der Alfa Romeo Tipo 33TT12 sein, mit welchem der Italiener und seine Teamkollegen Jacques Laffite, Derek Bell und Henri Pescarolo 1975 sogar für Alfa Romeo den Titel in der Marken-WM holte.

 

Der Alfa Romeo 6C 1750 Gran Sport (1930) war die Weiterentwicklung des Tipo 6C 1500, mit dem Alfa Romeo Werksfahrer Giuseppe Campari 1928 bei der Mille Miglia siegte, und des Tipo 6C Super Sport, mit dem der Pilot nur ein Jahr später erneut das berühmte Langstreckenrennen in Norditalien gewann. Markenzeichen des Gran Sport, der deutlich kürzere Radstand. Unverändert blieb der Sechszylinder mit 102 PS. Das reichte aus! Zum allerersten Mal lag die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke von Brescia nach Rom und zurück jenseits von 100 km/h.

 

Vittorio Jano, Konstrukteur des legendären Sechszylinders, entwickelte mit ähnlichen Eckdaten auch einen Achtzylinder. Dieser erhielt die vom Hubraum abgeleitete Bezeichnung 8C 2300. Wie zu der Zeit üblich, Alfa Romeo liefert eines der Chassis und den Antrieb, die Karosserie geben Käufer anschließend bei einer Carozzeria in Auftrag. Der auf Schloss Dyck zu sehende Alfa Romeo 8C 2300 (1934) kommt dabei von Touring.

 

Der Alfa Romeo 6 war 1979 das Topmodell der Marke und wird bei den Classic Days als Safety-Car präsentiert. Bis 1988 war es im belgischen Spa-Francorchamps im Einsatz, während Formel1 und Gruppe C.

 

Die Karosserie des 1966 präsentierten Fiat 124 Sport Spider ist allein ein Meisterwerk von Pininfarina-Designer Tom Tjaarda. Der gab dem 2+2-Sitzer eine markante Front mit flach auslaufender Motorhaube, die von ausgeprägten Kotflügeln mit runden Scheinwerfern eingerahmt wird. Auch der elegante Hüftschwung der hinteren Kotflügel und der Knick zur Kofferraumkante, bekannt als Schwalbenschwanz, ist unverwechselbar.

 

Der als Spider und als Coupé gebaute Fiat Dino ist 1966 ein Geschenk der Entwicklungsabteilung zum 100. Geburtstag von Giovanni Agnelli, dem 1945 verstorbenen Gründer des Unternehmens. Das Design des Spider stammt von Pininfarina und Bertone zeichnet das Coupé. (ampnet/TX)