Ford Fiesta ST: Spiel, Spaß und Sport!


Er steht regelmäßig mit an der Spitze der meistverkauften Autos in der EU und gehört zu den beliebtesten Kleinwagen: Nun rundet Ford die Fiesta-Baureihe nicht nur mit der nächsten Generation des sportlichen ST ab, sondern führt mit dem Active erstmals eine Crossover-Ausgabe seines beliebten Bestseller ein.

Ford Fiesta ST

Mit dem Active setzt Ford das mit dem Ka+ spät begonnene Konzept eines Crossovers fort. Es bleibt auch im Fall des Fiesta eher dezenter. Schwarz umrandete Radkästen, Seitenschweller mit silbernem Einsatz, ein angedeuteter Heckunterfahrschutz sowie eine spezifische Frontlippe, vertikal statt horizontal stehende Nebelscheinwerfer und eine optionale Dachreling sind die wesentlichen Merkmale. Der erste Eindruck täuscht! Ford hat es nicht bei reiner Kosmetik belassen. Wer näher hinschaut, der bemerkt, dass der Active etwas höher steht als sein ziviler Bruder. Gut 19 mm mehr Bodenfreiheit haben die Kölner ihrem kleinen Crossover mit auf den Weg gegeben. Selbst geschulten Augen entgeht eine weitere Maßnahme: Die Spur des Active wurde um 1 cm verbreitert.

 

Ganz dem Klassentrend folgend wird auch der rheinländische Crossover nur mit Vorderradantrieb offeriert.

 

Ansonsten gilt, was auch für die gesamte Baureihe nach der Erneuerung vor 10 Monaten gilt: Ford hat seinem Kleinwagen ein klarer gegliedertes und wertiger anmutendes Innenleben verpasst. Die Softtouchoberfläche des Armaturenbretts, die Carbon-ähnlichen Dekorelemente und zudem das große, griffige Lenkrad sowie der freistehende Touchscreen in der Mitte stehen für diesen Wandel. Dazu kommen noch nette Gimmicks wie der beim Öffnen der Türen herausklappende Kantenschutz.

 

Ford hat mit dem Active offensichtlich eine breite Käuferschicht im Visier: Kunden können zwischen sechs Motoren, darunter auch zwei Diesel, mit Leistungen von 85 PS bis 140 PS sowie drei Ausstattungsstufen inkl. Teilleder und 675 Watt-Audioanlage wählen. An der Spitze der Antriebe steht der vielfach ausgezeichnete 1,0-Liter Dreizylinder mit 140 PS. Er stellt bereits ab 1.500 Touren sein max. Drehmoment von 180 Nm bereit und hält es bis 5.000 Umdrehungen. So kann der Active im Alltag getrost zwischen 2.000 und 3.000 U/min bewegt werden. Dazu gesellen sich eine weiche sowie präzise 6-Gang-Schaltung, eine sehr direkte Lenkung und eine komfortable Federung. Die Preise für den ab sofort verfügbaren Neuling starten bei 17.950 Euro.

 

Nicht viel mehr müssen Käufer für den zweiten Zusatzkandidaten im Fiesta-Portfolio aus dem Portemonnaie ziehen, den ST. Zumindest nicht, wenn man den stärksten Ford Fiesta Active zum Vergleich heranzieht, der bei 21.150 Euro startet. Für 950 Euro mehr offeriert Ford seine kleine Sportskanone mit 200 PS unter der Haube, die es übrigens auch als familienfreundlichen 5-Türer gibt. 200 PS? Die hatte der Vorgänger doch auch. Stimmt, dennoch ist der ST ein ganz anderes Auto geworden. Das liegt nicht an den 0,2 Sekunden, die er trotz 20 kg mehr, schneller auf Tempo 100 (6,5 Sekunden) sein kann; nicht an den 2 km/h mehr Spitze (232 km/h) und auch nicht an den 0,96 Litern weniger Hubraum unter der Haube, sondern daran, dass die Performance-Abteilung der Marke bei diesem Modell ganze Arbeit geleistet hat. So hat der Ford Fiesta ST beispielsweise die steifste Verbundlenkerachse aller Modelle aus dem Konzern weltweit (und hebt in der Kurve gerne mal hinten ein Bein) und die direkteste Lenkübersetzung. Das spürt man jederzeit.

 

Der drehfreudige 1,5-Liter Dreizylinder steht dem Sportler aus dem B-Segment ausgesprochen gut. Vor allem im Bereich zwischen 3.500 und 5.000 Touren geht der Fiesta mit seinen 290 Nm Drehmoment äußerst spritzig zur Sache. Selbst die Pneus mit ihrer ausgezeichneten Haftung tragen ihren Teil dazu bei, dass der Ford Fiesta ST auch bei schnellen Wechseln spurstabil bleibt und Stabilitäts- oder Traktionskontrolle recht selten zur Hilfe ruft. Die zunächst etwas zu eng geschnitten anmutenden Recaro-Sitze erweisen sich rasch als optimale Begleiter. Es handelt sich übrigens um die allerersten in einem Kleinwagen, deren Sitzfläche auch noch neigungsverstellbar sind.

 

Großes Lob verdienen die Performance-Spezialisten von Ford vor allem für die gelungene Abstimmung der einzelnen Fahrmodi. Gibt der Normal-Modus schon wirklich Grund zur Freude und vermittelt dynamischsten Genuss, hebt die Einstellung „Sport“ den ST tatsächlich noch einmal eine deutliche Stufe höher. Noch eine kleine Schippe oben drauf legt die „Race“-Einstellung, die trotz aktiviertem (aber abschaltbarem) ESP nur für die Rennstrecke vorgesehen ist. Wer jedoch alles aus dem kleinen Spitzensportler herauskitzeln möchte, bestellt sich gar das „Perfomance-Paket“ mit Launch Control, mechanischem Sperrdifferenzial und einer speziellen Schaltanzeige für die optimalen Gangwechsel. (ampnet/SW)