Frankreich setzt auf die Umwelt-Vignette.


Langsam, aber sicher könnte der Platz auf der Windschutzscheibe eng werden. In Frankreich führen in den kommenden Monaten zahlreiche Großstädte Umweltzonen ein und verlangen entsprechende Vignetten, die vom 1. April an auch von Ausländern erworben werden müssen. Den Auftakt hat Paris gemacht. Zwischen 8 und 20 Uhr geht nur mit Vignette.

Paris

Als zweite Metropole folgte jetzt Grenoble, noch im Verlaufe des Jahres werden weitere Städte die Crit’Air-Vignetten verlangen. Diese Vignette kostet 4,50 Euro. Ausgenommen sind lediglich Fahrzeuge mit dem in Europa einheitlichen Behinderten-Parkausweis.

 

Stichtag ist der 1. April 2017. Von diesem Datum an verstehen dann die französischen Ordnungskräfte kein Pardon und werden satte Bußgelder kassieren, wenn die Plakette fehlt. Für Pkw werden dann 68 Euro und für Busse und Lastwagen 135 Euro Strafe fällig. Das Fremdenverkehrsamt Atout France weist daraufhin, dass die Geldbußen eingetrieben werden.

 

Bei Atout Franc (http://de.france.fr) können die Vignetten bestellt werden. Bis 1. April, so der ADAC, „gilt der Fahrzeugschein als Nachweis für die Abgas-Kategorie. Danach muss die Vignette gekauft werden“. Bisher haben Franzosen 950.000 Plaketten geordert.

 

Die Plaketten sind nicht das einzige Mittel im Kampf Frankreichs gegen die Luftverschmutzung. Die Ministerin erklärte, dass in Zukunft nur noch Busse mit E- oder Biogasantrieb bestellt werden dürfen. Auch staatliche Dienstwagen müssen aus der Kategorie „abgasarm“ stammen, zudem forderte sie die Präfekten und Verwaltungschefs auf, in Zukunft in der Stadt mit E-Mobilen zu fahren, um „ein gutes Beispiel zu geben“. Noch gravierender dürfte aber ihr Vorschlag sein, den aktuell noch geltenden Preisvorteil von Diesel zu kappen indem die Mehrwertsteuer schneller als bisher geplant (in 2 Jahren) auf das Benzin-Niveau angehoben wird.

 

Französische Städte, in denen Umweltzonen bereits geplant sind: Arras, Avignon, Annemasse, Bordeaux, Cannes, Champlan, Côte Basque-Adour, Dünkirchen, Dijon, Epernay, Glières, Bonneville, Lyon, Lille, Le Havre, Montpellier, Reims, Saint-Etienne, Straßburg, Saint-Maur-des-fossés, Toulouse und noch Vallée de la Marne. (ampnet/SW)