Fraunhofer forscht an bezahlbaren Brennstoffzellen.




E-Autos mit Batterieantrieb sind teuer und haben zumeist nur eine recht überschaubare Reichweite. E-Modelle mit Brennstoffzellenantrieb sind zwar wesentlich teurer, kommen dafür mit nur einer einzigen Tankfüllung Wasserstoff mindestens ebenso weit wie ein Fahrzeug mit traditionellem Verbrennungsmotor.

 

So schlagen auch die zwei in Deutschland erhältlichen Fahrzeuge ganz schön zu Buche. Der Toyota Mirai z.B. ist ohne Förderprämie nicht unter 78.600 Euro zu haben. Der Japaner verbraucht 1,0 Kilo Wasserstoff auf 100 km und kommt mit einer Tankfüllung laut dem ADAC 480 km weit. Der Hyundai Nexo ist auch nicht gerade ein Schnäppchen, steht mit rund 69.000 Euro in der Preisliste, verbraucht 1,2 Kilo Wasserstoff auf 100 km und bringt es auf eine Reichweite von 580 km, wie der ADAC ebenfalls ermittelte. Noch freilich sind beide Fahrzeuge nur für erheblich besser verdienende Kunden erschwinglich.

 

Wenn es nach dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen sowie Umformtechnik IWU in Chemnitz geht, soll sich das in Zukunft ändern. Denn um große Reichweiten zu erzielen, sind Brennstoffzellen bei der reinen Bereitstellung von Energie in elektrischen Antrieben eine optimale Ergänzung, und manche Fachleute sprechen auch von einem optimalen Ersatz für Batterien.

 

Um den Preis einigermaßen in den Griff zu bekommen, verminderten die Hyundai-Ingenieure im Nexo den Platinanteil innerhalb der Zelle. Und die Forscher/-innen am IWU gehen noch einen Schritt weiter: „Wir denken ganzheitlich und betrachten alle Komponenten eines Brennstoffzellen-Antriebs. Das beginnt bei der Bereitstellung des Wasserstoffs, betrifft die Auswahl der Materialien, die unmittelbar an der Stromerzeugung in den Brennstoffzellen beteiligt sind, und geht bis hin zur Wärmeregulation in der Zelle selbst sowie im gesamten Fahrzeug“, erläutert Projektleiter Sören Scheffler den aktuellen Ansatz.

 

Ursprünglich wollte das Fraunhofer Institut IWU erste Ergebnisse seiner Arbeit auf der Hannover Messe (20. - 24. April) vorstellen. Dafür wurde das Exponat „Silberhummel“. Leider fiel diese Messe dem Corona-Virus zum Opfer. Jetzt soll sie Mitte Juli 2020 nachgeholt werden, sofern das Virus dies erlaubt... (ampnet/TX)