Frisch und selbstbewusst.




2,7 Millionen Einheiten konnte Opel seit 1999 vom Zafira verkaufen. 5 Prozent aller in Deutschland verkauften Opel sind Zafira. Und dennoch haben diese höchst variablen, nett anzuschauenden 5- oder sogar 7-sitzer auf unseren Straßen optisch nicht in den Vordergrund gedrängt. Das wir nun anders...

 

Der neue Opel Zafira steht stämmiger auf der Straße. Das Hochbeinige haben die Designer ihm ausgetrieben, ein neuer Grill mit nun aus ihm hervorgehenden Scheinwerfern und das Doppelschwingen-Tagfahrlicht prägen das Gesicht. Die Silhouette mit der kurzen Motorhaube und der flach ansteigenden, weit nach hinten reichenden Windschutzscheibe sind es weniger, die dem Zafira den markanteren Auftritt verschaffen. Es sind mehr das Heck, die Schultern, die größere Breite von 1,93 Metern und die größere Spur. Dennoch zählen beim Zafira vermutlich auch in Zukunft eher die inneren Werte. Seine Variabilität hat Vorbildcharakter: Den Gipfel findet diese in seinem Lounge-Konzept, bei dem der mittlere der hinteren Sitze zu einem Armlehnen-Tisch zusammengeklappt wird und die beiden äußeren Sitze nach hinten und innen verschoben werden können. So viel Komfort vermutet niemand in einem Kompaktvan. Und auf alle sinnvollen und komfortablen Details der Innenraumgestaltung gibt es den aus der Heckstoßstange ausziehbaren Fahrradträger dazu.

 

Was die Käufer von ihrem Zafira wollen, zeigt ein Blick auf ein paar Zahlen für zusätzlich zu bezahlende Ausstattungen: Jeder zweite Zafira-Käufer entschied sich beim Vorgängermodell für den 7-sitzer, 63 Prozent kauften den großen Diesel, fast ebenso viele die besseren AGR-Sitze und Navi. 47 Prozent entschieden sich für das adaptive Sicherheitslicht AFL-Licht und 44 Prozent für die so genannte Lounge-Bestuhlung, in der zwei Menschen es sich bei viel Raum rundherum auf der Langstrecke so richtig gut gehen lassen können. Das wird auch beim aktuellen Zafira nicht wesentlich anders aussehen, wenn das neue Modell ab September bestellt werden kann.

 

Es wird interessant sein, wie man sich beim Thema Infotainment und Konnektivität entwickelt. Da kann der neue Zafira deutlich mehr bieten als der Vorgänger, obwohl man auf den ersten Blick auf die völlig neue Armaturentafel einen anderen Eindruck gewinnen kann. Opel hat hier die Zahl der Knöpfe und Schalter stark reduziert. Opel selbst hat dafür dem Zafira dieselbe Bedienphilosophie wie dem Astra gegönnt. Deswegen bieten die Rüsselsheimer nun auch beim Zafira die neueste Generation seines IntelliLink-Systems an. Dazu gehört das Servicesystem OnStar, bei dem ein Mensch am anderen Ende der Leitung helfen kann. Zudem wird der Zafira zum 4G/LTE-WLAN-Hotspot. google oder apple ist egal!

 

Auch die Auswahl an Fahrer-Assistenzsystemen passt zum Anspruch, Hochtechnik über den Preis in die Breite zu bringen. Zu dem adaptiven Fernlicht kommen die Funktionen wie die adaptive Geschwindigkeits- und Abstandsregelung, die Abstandswarnung und das Warnen vor dem Verlassen der Spur.

 

Auch beim Motorenprogramm orientiert sich der Zafira am Opel Astra. Es gibt ein Angebot an klassischen Benzin- und Dieseltriebwerken, aber auch Erdgas- oder Autogas-Motoren. Das Leistungsspektrum reicht von 120 PS bis 200 PS. Für den Durchschnittsverbrauch nach NEFZ gibt Opel Werte zwischen 4,7 und 9,2 Litern auf 100 km an (129 - 182 g/km).

 

Wir fuhren jetzt beim ersten Probegalopp den 1,4-Liter Turbo-Benziner mit 140 PS in der besten Ausstattung Innovation. In diesem Innenraum verbreitet sich schon beim Türöffnen ein ungewöhnliches Ambiente, nicht nur wegen der bespannten Armaturentafel mit Rundinstrumenten unter einer Hutze, dem neuen dicken Multi-Funktionslenkrad und den AGR-Sitzen, eher wegen der bis direkt an die B-Säule heranreichenden Windschutzscheibe.

 

Die Sicht nach oben ist also jederzeit gewährleistet, wenn man nicht das Rollo nach vorn zieht. Die Sicht nach vorn fällt für einen Van mit so weit vorn liegender erster A-Säule ungewöhnlich gut aus. Das Dreieckfenster zwischen erster und zweiter A-Säule ist groß und die erste Säule so zart gehalten, das die Blicke sich nicht eingeengt fühlen. Die Rundumsicht lässt wenig zu wünschen übrig. Für den Rest sorgt die Rückfahrkamera.

 

Mit den drei Fahrmodi Eco, Tour und Sport lässt sich das Fahrverhalten per Knopfdruck beeinflussen. Wir fanden das Fahrverhalten auch unter Sport nicht zu ambitioniert und straff. Der Zafira lässt sich aus seiner eher komfortorientierten Grundhaltung nur in Maßen herausbringen. Er ist eben ein Reisewagen für die große Familie und für tausend andere Verwendungen, dank seiner Variabilität mit mehr als 30 Möglichkeiten, vieles zu verstauen. (ampnet/TX)