Autos mit einem verlängerten Radstand waren früher eine Sache der Oberklasse: Es ging um mehr Beinfreiheit sowie um mehr Prestige für die Chauffeurlimousine. Doch jetzt ist das Thema auch im Massenmarkt angekommen: Mit dem Volkswagen Tiguan Allspace, der demnächst auch in Deutschland angeboten wird.

Eigentlich hatte VW die Variante mit langem Radstand vor allem für die USA und China entwickelt. Als das Konzept stand, haben aber auch die europäischen Märkte die Hand gehoben: Das Auto könnte auch hier gut funktionieren, neben dem fest geplanten kurzen Tiguan.

Bei Testfahrten in den USA konnten wir die dortige Variante gründlich unter die Lupe nehmen. Angetrieben wird sie von einem 184 PS starken 2,0-Liter TSI-Motor, der per 8-Gang-Wandlerautomatik die Vorderräder, optional auch alle vier Räder, antreibt. Nordamerikaner schätzen dieses klassische Rührwerk wegen der satten Drehmomentüberhöhung beim Anfahren; in Europa werden stattdessen Doppelkupplungsgetriebe und Handschalter zum Einsatz kommen. Und es wird auch kleinere Benziner und sparsamere TDI-Motoren geben.

Aus Fahrerperspektive ist es nicht einfach, den Tiguan und den Tiguan Allspace voneinander zu unterscheiden. Der Allspace ist schwerer und liegt mit seinem langen Radstand satter auf der Straße.

Gebaut wird der Tiguan Allspace im mexikanischen Puebla, und in den USA wird er zum Kampfpreis angeboten: Gerade mal 25.345 US-Dollar kostet die frontgetriebene Einstiegsvariante S, die immerhin schon 17 Zoll-Alufelgen, LED-Rückleuchten und eine Rückfahrkamera bietet. Der Allradantrieb kostet 1.300 US-Dollar Aufpreis, und für die dritte Sitzbank wechseln weitere 500 US-Dollar den Besitzer. Auf einen derart günstigen Einstandspreis, nämlich weniger als 23.000 Euro, darf man hierzulande kaum hoffen. Im Konkurrenzvergleich glänzt der Tiguan Allspace aber trotzdem: Mit seiner äußerst elegant gezeichneten Form, dem üppiger geschnittenen Innenraum, und seinen fahrdynamischen Qualitäten, die allen Tiguan-Modellen eigen sind... (ampnet/TX)