Fusion von FCA und PSA ergibt Sinn.




Fiat-Chrysler, also FCA mit seinen teilweise ruhmreichen Marken, hat einen neuen Partner gefunden. Einen starken Partner! Erst vor wenigen Monaten war eine geplante Hochzeit mit Renault-Nissan noch am Veto der französischen Politik gescheitert. Man darf bei dieser 50:50-Fusion jedoch davon ausgehen, dass PSA die Führungsrolle übernehmen wird.

 

Der einfache Grund hinter der Annahme: Die Franzosen haben aktuell das interessantere technische Portfolio. Dazu zählen wettbewerbsfähige Plattformen und Antriebe mit Diesel-, Benzin- und E-Motoren. Und schon bei der Übernahme von Opel, die man im Nachgang als Testlauf sehen kann, hat PSA eine strauchelnde Marke im Rekordtempo neu aufgestellt.

 

Natürlich ist die generelle Lage bei FCA nicht wirklich mit der von Opel zu vergleichen. Fiat-Chrysler hat zwar ein Entwicklungsdefizit vor allem bei den Plattformen, jedoch musste der Konzern kein Lehrgeld bei der E-Mobilität zahlen. Einfach weil man nicht daran teilgenommen hat. Diese Taktik wird nun zum Vorteil, primär bei den finanziellen Strukturen. Dazu hat der italienisch-amerikanische Konzern klangvolle Namen mit starken Autos im oberen Leistungs- und Preissegment. Und mit Ausnahme von Ferrari, besitzen Markenwelten wie bei Maserati, Alfa Romeo, evtl. auch wieder Lancia und Jeep noch reichlich Wachstumspotential. Vor allem aber besitzt FCA einen starken Zugang zum nordamerikanischen Markt.

 

Die PSA-Marken Peugeot, Citroen und Opel sucht man vergeblich in den USA und Kanada. Seit 30 Jahren meiden die Franzosen diese Märkte.

 

Ein Gewinn ist die automobile Hochzeit auch für die Niederlande: Der neue, viertgrößte Automobilkonzern soll von Amsterdam aus gesteuert werden, der aktuellen steuerlichen Heimat von FCA. Wenn denn die US-Behörden der angestrebten Fusion zustimmen. Stolperstein könnte die PSA-Beteiligung am chinesischen Hersteller Dongfeng werden. (ampnet/TX)