Ginetta gibt Gas.




Die britische Automobilindustrie, einst mit führend in Europa, hat in den vergangenen Jahrzehnten massiv an Bedeutung verloren. Doch nach wie vor gibt es auch noch einige Kleinserienhersteller von der Insel. So zeigt Ginetta auf dem Genfer Automobilsalon (bis 17.3.2019) einen, noch namenlosen, Supersportwagen.

 

Als Antrieb dient ein als Mittelmotor angeordneter V8 mit 600 PS und rund 700 Nm Drehmoment sowie einer Kardanwelle aus Karbon. Der dank Kohlefaser-Monocoque nicht einmal 1.200 kg schwere Sportler aus Leeds soll rund 320 km/h schnell sein. Insgesamt 20 Exemplare sollen 2020, im ersten Produktionsjahr, gebaut werden. Angeblich sind bereits 14 Fahrzeuge verkauft. Noch hat Ginetta keinen Preis bekannt gegeben.

 

Gegründet wurde die sportliche Firma, deren Name auf die italienische Schauspielerin Gina Lollobrigida Bezug nimmt, im Jahre 1957 von den Brüdern Bob, Ivor, Trevers und Douglas Walklett in Witham. Zunächst wurden Landmaschinen hergestellt. Doch 1962 verkauften die Brüder den Landmaschinenzweig und widmeten sich in der Folge ausschließlich den ursprünglich nur für den Eigengebrauch entstandenen Sportwagen. Üblicherweise haben die Modelle einen Stahlrohr-Rahmen und eine Karosserie aus Fiberglas, angetrieben werden sie von verschiedenen Motoren. Da die sportlichen Fahrzeuge als Bausatz angeboten wurden, waren sie steuerlich begünstigt. So fanden mehr als 500 Exemplare des bis 1969 gebauten Ginetta G 4 einen Käufer. Zum erfolgreichsten Modell avancierte der G 15 (1968 -1974).

 

Nachdem im April 1973 auch in Großbritannien die Mehrwertsteuer kam und auch auf Kit Cars erhoben wurde, verschwand deren Preisvorteil weitgehend. Ab 1974 stellte Ginetta daher die Produktion auf komplett montierte und mit technischen Komponenten von Ford versehene Typen um. Die Familie verkaufte Ginetta schließlich 1989 an eine Gruppe. Es folgte ein weiterer Wechsel des Eigentümers Mitte der 1990iger, bevor der britische Unternehmer Lawrence Tomlinson die Firma übernahm. Er brachte dann 2007 wieder Sport- und Rennwagen auf den Markt. (ampnet/TX)