Glanz und Glamour zum Jubiläum.




Die US-Marke Lincoln ist bis heute in Europa mehr oder weniger eine große Unbekannte, in Nordamerika, natürlich vor allem in den USA, und in China befinden sich die Fahrzeuge jedoch im Aufwind. Zudem werden die Voraussetzungen günstiger, nachdem der Hauptkonkurrent Cadillac angekündigt hatte, mehrere Baureihen einzustellen.

 

Zum 80-jährigen Jubiläum der Marke wird eine ganze neue Sonderserie der Top-Limousine Continental entstehen, die über einen um gut 15 cm verlängerten Radstand und über hintere Portaltüren verfügt, welche sich gegenläufig öffnen. In der Fachsprache: „suicide doors“. Der insgesamt 527 cm lange Lincoln Continental 80th Anniversary Coach Door Edition, so die sperrige Modellbezeichnung, soll im 2019er-Modelljahr in genau 80 Exemplaren gebaut werden; der Preis dürfte dann bei über 100.000 US-Dollar liegen. Eine reine Schätzung.

 

Das ist mehr als doppelt so viel wie der Einstiegspreis von nur 46.145 US-Dollar. Allerdings basiert das Sondermodell auf der Spitzenvariante Continental Black Label, die bereits ohne ein Extra mit über 70.000 US-Dollar zu Buche schlägt. Die Umsetzung der verlängerten Version ist perfekt, bis hin zu den sauber integrierten Türgriffen, die formschön aus der verchromten Fensterunterkante herauswachsen. Der Fond ist mit Tischen und einer großen Konsole ausgestattet, die Hintertüren öffnen sich elektrisch im 90 Grad-Winkel, aber gegenläufig.

 

Lincoln-Chefdesigner David Woodhouse merkt dazu nur an, dass die gegenläufigen Türen, die in den 60igern schon beim Lincoln Continental angeboten wurden, das Markenimage bis heute prägen. Übrigens stand Lincoln auch einmal für leistungsstarke Motoren, in dieser Tradition wird der Continental heute mit einem 400 PS starken 3,0-Liter V6-Turbomotor gerecht, der flüsterleise ans Werk geht. Technisch ist die Reihe übrigens mit dem Ford Mondeo verwandt, stilistisch ähnelt sie dem Bentley Flying Spur und im Heck eher einem Audi A8.

 

Mit 80 Einheiten soll übrigens noch nicht Schluss sein: Lincoln will das Sondermodell auch im Modelljahr 2020 nochmals anbieten. Ein Export nach Europa ist weiterhin komplett ausgeschlossen. (ampnet/TX)