GM glaubt an die E-Mobilität.




Unter Führung von Mary Barra will General Motors (GM) eine Wandlung vornehmen, die den Planungen von Volkswagen ähnelt. „Unsere Teams haben die Herausforderung angenommen, die Fahrzeugentwicklung zu transformieren und das Unternehmen für eine vollelektrische Zukunft zu positionieren“, so die Konzernchefin bei einem Event.

 

Kern der Neuausrichtung ist eine neue, modulare Fahrzeugarchitektur der dritten Generation, die je nach Ausführung mehr als 640 km bieten soll. Diese Plattform soll in 19 Ausführungen erscheinen, für Fahrzeuge aller Art: Von der Limousine über Luxus-SUV bis hin zu Pritschenwagen. Es soll Ausführungen mit Front-, Heck und Allradantrieb geben, und die schnellsten Modelle sollen in 3 Sekunden von null auf 100 km/h sprinten.

 

Die mit LG Chem entwickelten Akkus, die auf den Namen Ultium hören, seien einfach aufgebaut und kommen mit wenig Verkabelung aus; die Batteriezellen sollen pro kWh weniger als 100 US-Dollar kosten. In der Serie werden Kapazitäten von 50 bis 200 kWh gesetzt.

 

Stolze 2,2 Milliarden US-Dollar investiert der einst größte Autohersteller der Welt in das Werk Hamtramck, wo Nutzfahrzeuge und SUV gebaut werden sollen. Weitere 800 Millionen US-Dollar sollen an Zulieferer und „weitere Projekte“ gehen. 2,3 Milliarden US-Dollar gehen von LG Chem und GM in eine Batteriefabrik, gut 300 Millionen US-Dollar fließen in eine Variante des elektrischen Chevrolet Bolt (identisch mit Opel Ampera-e).

 

Jetzt müssen nur noch die Kunden nachziehen: Der aktuelle Anteil von E-Pkw an den Verkäufen auf dem US-Markt liegt bei nicht mal 2 Prozent, und die Regierung hat sich geweigert, die von der Industrie erbetenen Subventionen zu verlängern: Schon bald dürfte der Topf leer sein. Und die Ladeinfrastruktur in den USA ist zudem lückenhaft.

 

Für Europa besitzt die Neuausrichtung von GM kaum noch Relevanz: Mit dem Verkauf von Opel hat sich GM aus der „alten Welt“ weitestgehend zurückgezogen. Allerdings plant Cadillac einen neuen Anlauf, sobald die E-Modelle verkaufsfertig sind. Bis dahin nur ein reduziertes Programm, neuerdings auch mit sparsamen und sauberen Diesel-Motoren. (ampnet/TX)