Go Diesel mit Nachrüstwassereinspritzung.




Das Start-up Go Diesel will der Stickoxid-Problematik bei Diesel-Motoren mit einer Wassereinspritzung lösen, als Hardware-Nachrüstung. Politisch unkorrekt! Bezeichnenderweise stellten die erfahrenen Automobil- und Motorenprofis Rita Vogtmann, Fritz Cirener sowie Christian Elvers ihre Idee auf einem Fahrgastschiff am Mainzer Rheinufer vor.

 

Die „Willy Schneider“ wird zur Bundesgartenschau im nächsten Jahr mit dem neuen System ausgestattet.

 

Die hohe Stickstoffdioxid-Belastung in vielen Städten hat dazu geführt, dass inzwischen auch Schiffsmotoren in den Fokus gerückt sind. Die auf den Binnenwasserstraßen verkehrenden Schiffe sind mit gut 25 Prozent an den NOx-Werten von Flussanrainerstädten beteiligt. „Per Einspritzung ergänzen wir die bislang schon vorhandenen Nachrüstoptionen um eine weitere, mit rund 1.000 Euro sehr kostengünstige Alternative“, lenkte Go Diesel-Firmensprecher Christian Elvers den Blick zurück auf die Straße und sprach von NOx-Reduktionen von bis zu 50 Prozent.

 

Nach seinen Worten ist diese Methode für alle Pkw-Diesel der Klassen Euro4 bis 6b und 6c geeignet. Eingriffe in die Motorsteuerung seien nicht erforderlich. Wie verschiedene Forschungsprojekte belegten, bleibe die Effizienz der Diesel vollständig erhalten. Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen würden nicht erhöht, Laufkultur und Leistung nicht negativ beeinflusst. Go Diesel will für sein Verfahren eine Garantieversicherung gar anbieten. Die Hochschule für Technik und Wirtschaft in Saarbrücken begleitet das Unternehmen dabei.

 

Die Wassereinspritzung des Neuwieder Unternehmens setzt bei den hohen Verbrennungstemperaturen des Diesels an. So funktioniert es: Es wird nur destilliertes Wasser in die Ansaugluft des Motors per Injektor gedüst. Im Brennraum werden so die Spitzentemperaturen abgesenkt, auf ein Niveau, das weiterhin die perfekte Funktion von Partikelfiltern, Oxidations- bzw. Speicherkatalysatoren von Automobilen gewährleistet. Eine leistungsfähige Elektronik, die u.a. die Signale eines in das System integrierten Sensors verarbeitet, sorgt für die Dosierung. (ampnet/TX)