Goodyear packt Moos in den Reifen.




Reifen gehören zu den stillen und oft schlecht behandelten Helden der Mobilität. Die meisten Automobilisten schenken ihnen zumeist dann erst ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit, wenn sich die Pneus durch eine Panne zu Wort melden. Das ist natürlich ungerecht, denn die schwarzen Walzen entscheiden als Teil des Fahrwerks über unser Wohlergehen...

 

In Zukunft, so sehen es wenigstens die Entwickler bei Goodyear, sollen die Reifen noch weitere Aufgaben übernehmen. Um die Luftqualität in Städten zu verbessern, könnte in entfernter Zukunft der Konzeptreifen Oxygene aktiv werden und via Photosynthese Sauerstoff produzieren. In der Seitenwand des Reifens wächst echtes Moos, das über ein neues Laufflächendesign mit Wasser versorgt wird, um so die Photosynthese in Gang zu setzen. Auf Messen kann man das Konzept schon betrachten.

 

„Wenn in einer Stadt wie Paris, mit rund 2,5 Millionen Fahrzeugen, alle Fahrzeuge auf Oxygene-Reifen rollen würden, könnten so pro Jahr rund 3.000 Tonnen Sauerstoff produziert und über 4.000 Tonnen Kohlendioxid absorbiert werden“, erklärt Saburo Miyabe, Chefingenieur Entwicklung bei Goodyear in Deutschland. Der Einsatz von Moos im urbanen Bereich ist nicht ungewöhnlich. In Stuttgart sollen Mooswände die Abgas mildern.

 

Der Oygene, der in 30 bis 40 Jahren Serienreife erreichen wird, besitzt eine nicht pneumatische Reifenkonstruktion, die per 3D-Druck hergestellt wird, wobei Gummimehl aus recycelten Altreifen verwendet wird. Die bei der Photosynthese entstehende Energie wird gespeichert und versorgt die integrierte Elektronik mit Strom. Gleichzeitig ist der Reifen mit dem Internet der Dinge vernetzt und nutzt zur Kommunikation mit Fahrzeugen ein System, das Lichtgeschwindigkeitsverbindung ermöglicht.  (ampnet/TX)