GTÜ testet Oldtimerbatterien.




Ein Blick in den Motorraum lässt keine Zweifel aufkommen: Hier ist alles originalgetreu. Nur die moderne, wartungsfreie Starterbatterie mit ihrem modernen Kunststoffgehäuse passt nicht ins Bild. Alternativ gibt es heute spezielle Oldtimer-Starterbatterien an. Ihre Optik orientiert sich allein an den Vorbildern. Innen basieren sie auf der aktuellen Blei-Säure-Technik.

 

Die GTÜ hat zusammen mit „Auto Bild Klassik“ Batterien zwischen 88 und 298 Euro unter die Lupe genommen, mit erstaunlichen Ergebnissen.

 

Die erste Überraschung: Ausgerechnet der Kandidat mit dem höchsten Preis, die 12 Volt-Batterie von Limora für 298 Euro, quittierte mit einem Komplettausfall bereits nach dem zweiten Ladezyklus ihren Dienst. Für die Limora war der Test an dieser Stelle beendet. Mustergültig zeigte sich der Testsieger mit 12 Volt, die Intact von Keckeisen. Entsprechend ihrer günstigen Ausgangslage, einer Kapazität, die nach dem ersten Laden um 19 Prozent über dem Nennwert lag, glänzte sie auch in den restlichen Disziplinen mit guten Ergebnissen. Nach Erstladung über dem Nennwert (+10 %) lag ebenso die Kapazität der Varta Classic, Sieger unter den Batterien mit 6 Volt. In den Disziplinen „Kapazität“, „Kaltstart“ und „Tiefentladung“ holte sie jeweils die volle Punktzahl. Die restlichen Testteilnehmer erreichten nach dem ersten Laden hingegen Kapazitäten, die zwischen 5 und 29 Prozent unter den angegebenen Werten lagen.

 

Recht unterschiedliche Resultate lieferten die Testkandidaten bei der Kaltstartprüfung. In der Klimakammer (-20 Grad) wird dort innerhalb von 30 Sekunden ein Strom von 100 Ampere abgerufen. Nach 60 Sekunden Pause folgt der nächste Zyklus. Besonders standfest zeigten sich hier die Kandidaten mit 6 Volt. Die Varta Classic ließ die Prozedur ganze 22-mal über sich ergehen, die Langzeit auf dem zweiten Rang 20-mal. Und unter den Akkus mit 12 Volt brachte es die Intact auf immerhin 15 Zyklen.

 

Fazit der GTÜ: Wer Wert auf lückenlose Authentizität im Motorraum legt, wem eine wartungsfreie Starterbatterie mit hellem Kasten im historischen Fahrzeug ein Gräuel ist, kommt an einer Oldtimer-Batterie nicht vorbei. Hingegen sind Befürchtungen, dass sich ältere Lichtmaschinenregler nicht mit aktuellen Blei-Säure-Batterien vertragen, unbegründet. Wer die Optik unter der Motorhaube hingegen aus pragmatischem Blickwinkel betrachtet, ist mit einer konventionellen, wartungsfreien und in der Regel preiswerteren Blei-Säure-Batterie aber am Ende besser bedient. (ampnet/TX)