Gut geliftet.




Opel ist weiterhin im Umbruch, in Zukunft werden alle Modelle mit dem PSA-Konzern entwickelt. Das Volumenmodell Astra basiert noch auf der GM Delta-Plattform, dennoch hat Opel den Kompaktwagen noch einmal umfassend überarbeitet. Denn Volkswagen bringt im Spätherbst einen neuen Golf. Da wollen die Rüsselsheimer nicht zurückstehen.

 

Von außen ist die Überarbeitung relativ zurückhaltend ausgefallen: Nur recht wenige Details wie der Kühlergrill oder die bulligere Frontschürze unterscheiden den Astra von den bisher gebauten Versionen. Nach wie vor steht der kompakte Opel sportlich-elegant und kompakt auf seinen vier Rädern, wobei die 5-türige Version viel straffer wirkt als die Kombi-Variante, die bei nur 1.000 Euro Aufpreis mit ihrem Gepäckraum punktet.

 

Opel hat das Motorenprogramm erheblich gestrafft. Die Vierzylinder sind entfallen, es gibt nur noch Dreizylinder: Einen 1,5-Liter Diesel mit 105 oder 122 PS, einen 1,2-Liter Turbo-Benziner mit 110, 130 oder 145 PS, und einen 1,4-Liter Benziner mit 145 PS. Zwei Benziner mit der gleichen Leistung sind ein Kuriosum; die hubraumstärkere Variante ist dabei an eine stufenlose Automatik zwangsgekoppelt. Liebhaber einer Automatik können zudem beim stärkeren Diesel eine 9-stufige Automatik wählen. Alle anderen Versionen kommen mit 6-Gang-Handschaltung.

 

Seit Opel im Jahr 1988 seinen Kadett GSI 16V lancierte, gab es in dieser Klasse immer mehr Leistung als heute. Hoffentlich geht es in Zukunft in diesem Punkt zusammen mit PSA wieder zurück in die Vergangenheit.

 

Immerhin fährt sich der neue Astra so gutmütig wie komfortabel. Das Fahrverhalten gibt keine Rätsel auf, im Grenzbereich schiebt der Wagen leicht über die Vorderräder. Die Lenkung arbeitet ausreichend präzise, und die Bremse verkauft sich etwas unter Wert. Da der Opel Astra aber kein PS-Protz ist, lässt man es lieber gleich etwas gemütlicher angehen und schaut sich im Interieur um. Dabei fällt auf, dass in Opel-typischer Weise reichlich elektronische Helferlein und Assistenzsysteme geboten werden. Die Rückfahrkamera ist besser geworden, und die Instrumente sind teilweise digitalisiert. Nur wer genau hinsieht, bemerkt das leichte Zucken des digitalen Zeigers, wenn er über die Skala streicht.

 

Wo es darauf ankommt, hat Opel richtig vorgelegt: Bei der Aerodynamik, der cW-Wert liegt bei nur 0,26, und beim Verbrauch. Keine zu schlechte Leistung bei einem Einstandspreis von gerade mal 19.990 Euro. (ampnet/TX)