Halo schaut den Metropolen in den Kamin.




Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) führt bis zum 30. Juli 2017 Forschungsflüge durch, um die Ausbreitung und Umwandlung der Emissionen von europäischen Ballungsräumen zu untersuchen. Die Emissionen großer Städte können sich bei bestimmten Wetterlagen über die Grenzen dieser Metropolen einfach hinaus ausbreiten.

 

Die Leitung des internationalen Projekts EMeRGe (Effect of Megacities on the transport and transformation of pollutants on the Regional and Global scales) liegt bei der Universität Bremen. Ziel ist es, Ausmaß und Auswirkungen der Luftverschmutzung von europäischen Ballungszentren auf die Erdatmosphäre besser zu verstehen und vorhersagen zu können.

 

„52 Flugstunden sind für die Flüge über europäischen Ballungszentren bis Ende Juli geplant“, so der Leiter des Projekts, Prof. John P. Burrows vom Institut für Umweltphysik der Universität Bremen. Das hochmoderne Flugzeug Halo (High Altitude and Long Range Research Aircraft) hat 20 Instrumenten an Bord, um verschiedene Gas- und Partikelemissionen der Großstädte zu erfassen. „Wir wollen im Detail nachvollziehen, wie sich Emissionen in der Atmosphäre bei unterschiedlichen Wetterlagen ausbreiten und auch herausfinden, welche Umwandlungen in sekundäre Photooxidantien und Aerosolpartikel stattfinden“, sagt Dr. Hans Schlager von dem DLR-Institut für Physik der Atmosphäre.

 

Halo startet jeweils vom Heimatflughafen in Oberpfaffenhofen für diese Messflüge in die verschiedenen europäischen Metropolregionen. „Damit die Forscher ein genaues Bild der Verteilung der städtischen Emissionen bekommen, fliegt Halo gestaffelt zunächst in rund 1.000 Meter Höhe, um dann schrittweise erst in drei und dann in fünf Kilometer aufzusteigen“, sagt Frank Probst von der DLR-Einrichtung Flugexperimente. „In Städten wie London oder einem Ballungszentrum wie dem Ruhrgebiet bedarf dies einer umfangreichen Planung und Abstimmung mit der jeweiligen Flugsicherung, da wir uns mit unseren Messflügen in sehr eng besetzten Lufträumen bewegen“. Die Messflüge müssen wolkenfreie Bedingungen haben, um in niedrigen Höhen in die Abgasfahnen der Städte zu fliegen.

 

Das Forschungsflugzeug Halo ist eine Gemeinschaftsinitiative deutscher Umwelt- und Klimaforschungseinrichtungen. Es wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, sowie der Helmholtz-Gemeinschaft und der Max-Planck -Gesellschaft beschafft. (ampnet/TX)