Hightech mit Sparpotential.




Als BMW 1977 die 7er-Reihe vorstellte, war eine sportliche Alternative in der Luxusklasse geboren. Und dieses Profil schärften die Bayern weiter, bis zum radikalen Schwenk 2001, als der ungewöhnlich gezeichnete 7er der Serie E65 einen anderen Anspruch formulierte: Man zielte nun direkt auf die S-Klasse von Mercedes. Zudem verschob sich der Fokus.

 

Dieser internationale Anspruch gilt mehr denn je: Die aktuelle, sechste Generation des 7er wird zu stolzen 41 Prozent in China verkauft, es folgt mit 17 Prozent die USA. Auf Deutschland entfallen nur noch 5 Prozent.

 

So ist die Motorenpalette, wegen der Umstellung auf den WLTP-Zyklus in Europa zuletzt deutlich reduziert, nun wieder fast komplett verfügbar, und dieser ZF 8-Stufen-Automat arbeitet jetzt mit größerer Spreizung. Je nach Motor gibt es den BMW 7er mit Hinterrad- oder Allradantrieb.

 

Zum Lieferprogramm gehören drei Varianten des sensationellen Reihen-Sechszylinder-Diesel mit 265 PS, 320 PS und 400 PS; die letztgenannte Variante verfügt über vier Turbolader. Der 4,4-Liter V8-Ottomotor klettert in der Leistung von 450 PS auf stolze 530 PS. Demgegenüber sinkt die Leistung des 6,6-Liter Zwölfzylinders von bislang 610 PS auf 585 PS ab. Noch mehr Leistung bietet übrigens der Alpina B7 mit weiterhin 608 PS.

 

Und dann gibt es noch die Hybrid-Version. Hier haben die Münchner die tiefgreifendsten Änderungen vollzogen und die alte verwendete Basis mit Vierzylindern durch einen Reihen-Sechszylinder ersetzt. Im amtlichen Verbrauchszyklus macht sich dieser Schritt praktisch nicht bemerkbar, der Antriebskomfort steigt hingegen deutlich. Im reinen E-Modus können diese 745e bzw. Le genannten Versionen bereits mit sanftem Nachdruck beschleunigen, und zwar auf bis zu gut 130 km/h. Wenn dann doch der Verbrenner einsetzt, weil mehr Leistung gefordert wird oder die Akkus entladen sind, wird anhaltend hoher Antriebskomfort geboten, denn der Sechszylinder von BMW läuft unvergleichlich seidig. Wermutstropfen beim Hybrid ist der relativ flache, von 515 Liter auf nur noch 410 Liter geschrumpfte Gepäckraum, kaum mehr als bei jedem 2er Coupé!

 

Während sich der Hybrid am besten als sanfter Gleiter eignet und die Diesel-Varianten sich auf Langstrecken mit sehr guten Realverbräuchen profilieren, ist der Achtzylinder im 750i/Li die beste Wahl für sportliche Fahrer. Die Längsdynamik ist sensationell, der Spurt von null auf 100 km/h wird in 4 Sekunden erledigt. Und der V8-Biturbo grollt auch. (ampnet/TX)