Importeure haben ein noch größeres Stickoxid-Problem.




Die Abgasreinigungen der meisten Hersteller von Diesel-Fahrzeugen versagen im Praxistest. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der NOx-Emissionen von Euro6-Dieseln im realitätsnahen Ecotest des ADAC. Bei den 188 Modellen, die seit 2013 untersucht wurden, „haben vor allem ausländische Autobauer erhebliches Verbesserungspotenzial“.

 

So liege z.B. der durchschnittliche NOx-Ausstoß der getesteten Autos des Renault-Konzerns fast 5-mal so hoch wie bei Fahrzeugen von BMW. Ein Renault Grand Scénic 160 dCi etwa stoße innerorts genauso viel Stickoxide aus wie rund 230 BMW 520d zusammen!

 

„Der ADAC-Ecotest zeigt, dass so gut wie alle Hersteller ein massives Emissions-Problem bei ihren Diesel-Fahrzeugen haben. Wir sehen aber auch: Für die vornehme Zurückhaltung der Importeure nach dem ersten Dieselgipfel gibt es keinen Grund“, betont Thomas Burkhardt, ADAC-Vizepräsident für Technik. „Wenn Politik und Industrie Fahrverbote für Diesel tatsächlich verhindern möchten, müssten daher alle Hersteller auf verbindliche Hardware-Nachrüstungen ihrer Autos verpflichtet werden“, betont der Experte. Die Wirkung der angekündigten Software-Updates bringen nach Einschätzung des ADAC am Ende nur wenig...

 

Hohe Schadstoffausstöße waren neben dem Renault-Konzern (Renault, Dacia) bei Fiat-Chrysler (Fiat, Alfa Romeo, Jeep), Ford, der Hyundai-Gruppe (Hyundai, Kia), Volvo und dem PSA-Konzern (Peugeot, Citroen) zu verzeichnen. Anders als die großen deutschen Hersteller hatten es die Importeure beim nationalen Dieselforum Anfang August abgelehnt, ihre Dieselmodelle jedoch künftig nachzubessern. (ampnet/TX)