In der Dämmerung kann es gefährlich werden.




Der Zusammenprall mit einer Wildschweinrotte bei 80 Stundenkilometern muss für Pkw-Insassen nicht lebensgefährlich enden. Das haben ADAC-Crashtests jetzt ergeben. Das Auto zeigt im Frontbereich Schäden, die Fahrgastzelle bleibt aber stabil. Rückhaltesysteme wie Gurt und Airbag schützen optimal. Der Gegenverkehr ist das Problem.

 

Ausweichtests des Automobilclubs mit ESP zeigten, dass das ESP zwar das Schleudern verhindert, natürlich aber nicht die Kollision mit dem Gegenverkehr. Beim gleichen Ausweichversuch ohne Programm zeigte sich ein ähnliches Bild. Auch hier ist das Verletzungsrisiko sehr groß. Das schleudernde Fahrzeug trifft auf der Fahrerseite auf das Auto aus der Gegenrichtung. Weil beim seitlichen Aufprall wenig Zone vorhanden ist, ist das Verletzungsrisiko hier sogar besonders hoch.

 

Um andere Verkehrsteilnehmer und sich selbst nicht zu gefährden, sollten unkontrollierte Ausweichmanöver, gerade dort, wo nicht sehr viel Platz zur Verfügung steht, unbedingt vermieden werden, rät der ADAC. Stattdessen sollte bei plötzlich auftauchendem Wild so stark wie möglich gebremst werden, das Lenkrad ganz fest gehalten und die Spur gehalten werden. Ein Zusammenprall mit dem Wild muss im schlimmsten Fall in Kauf genommen werden. Mit guten Überlebenschancen.

 

Im Jahr 2008 kam es laut Statistischem Bundesamt zu 2.614 Unfällen zwischen Wild und Mensch, 27 Personen wurden dabei getötet. Die Dunkelziffer liegt laut Expertenschätzungen aber höher.

 

Das Risiko eines Wildunfalls kann man durch vorausschauendes Fahren minimieren. Die Geschwindigkeit sollte bei Wildwechselgefahr reduziert werden, die Bremsbereitschaft muss erhöht werden, empfiehlt der Automobilclub. Weiterhin ist es wichtig, einen ausreichenden Abstand zum rechten Fahrbahnrand einzuhalten. Durch Abblenden wird dem Tier die Möglichkeit zur Flucht gegeben, Lichtquellen irritieren. (ampnet/TX)