Man nehme ein effizientes Automatgetriebe und ersetze den Wandler durch einen E-Motor mit möglichst großer Leistungsdichte. Nach diesem Prinzip sind alle bisherigen Hybridgetriebe aufgebaut. Nun dreht ZF den Spieß um: Die neueste Generation des 8-Gang-Automatgetriebes ist von Anfang an konsequent auf Hybridisierung ausgelegt.

Der E-Motor verfügt über eine max. Leistung von 218 PS sowie über 109 PS an Dauerleistung. Das max. Drehmoment beträgt 450 Nm und sorgt für zügiges Überholen auch im reinen E-Modus. Möglich ist das ohne signifikante Erhöhung der aktiven Länge, weil ZF auf eine Generation selbst entwickelter E-Motoren setzt. Statt aufgewickeltem Kupferdraht kommen miteinander verschweißte Kupferstäbe zum Einsatz. Mit dieser als „Hair-pin-Verfahren“ bekannten Technologie lässt sich der für diese Leistungsdichte entscheidende Kupferfüllgrad deutlich steigern.

Ein neues Baukastensystem ermöglicht es, Mild-, Voll- sowie Plug-in-Hybridantriebe mit Spitzenleistungen von 24 bis 160 kW zu realisieren. Die Leistungselektronik ist nicht mehr als separate Einheit ausgeführt, sondern vollständig ins Getriebegehäuse integriert. Trotzdem wachsen die Außenabmessungen des Getriebes nicht: Durch eine neue, deutlich kleinere hydraulische Steuerung schafft ZF den für die elektrischen und elektronischen Komponenten benötigten Bauraum.

Das Automatgetriebe ist für den Längseinbau von Motor und Getriebe ausgelegt, eine Antriebskonfiguration, die vor allem im Premiumsegment mit höchstem Komfortanspruch zukunftsfähig ist. 8 Gänge ermöglichen eine Getriebespreizung von bis zu 8,6 mit geringen Gang- sowie damit Drehzahlsprüngen über einen weiten Geschwindigkeitsbereich. (ampnet/TX)