Jaguar XJ6:


Queen Mum, die allseits verehrte Mutter der englischen Königin, hat sich bis zum Ende nicht von ihrem Jaguar XJ12 Serie 1 Long Wheelbase mit dem exklusiven Interieur des Traditionsausstatters Vanden Plas in der königlichen Hausfarbe Claret trennen wollen. 1973 hatte sie ihren Jaguar Mk VII aus dem Jahr 1955 gegen den XJ12 ausgetauscht.

Jaguar XJ6

Jaguar


Dieser Jaguar ist eines der sechs historischen Exponate aus jüngerer Vergangenheit und Gegenwart, die auf dem Nürburgring die 50-jährige Geschichte der sportlichen XJ-Limousinen illustrieren. Unter ihnen ragt ein zweites dank seines prominenten Besitzer heraus: Der Serie 1 mit 4,2-Liter Reihen-Sechszylinder in Sable mit Interieur in Cinnamon diente Gründer- und Firmenchef Sir Williams Lyons 2 Jahre als Dienstwagen. Sir William Lyons gilt als „Vater“ des Jaguar XJ. Das Design des auf dem Pariser Salon von 1968 vorgestellten Modells entsprach seiner Vision für eine im Vergleich zur Konkurrenz mit 1,34 Metern Höhe flacheren und damit sportlicher wirkenden Luxuslimousine. Zugleich glänzte der neue XJ6 mit einem Preis von 2.258 britischen Pfund für die 4,2-Liter Variante mit einem exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnis.

 

Sir William Lyons erhielt den 370. produzierten XJ6 4.2. Das Auto mit dem Kennzeichen PHP 42G blieb bis 1976 im aktiven Einsatz, ehe es mit einer Laufleistung von knapp 100.000 km dem Jaguar Heritage Trust vermacht wurde. 1994 erfuhr der Wagen eine komplette Restaurierung und war danach wieder voll fahrbereit. Mit dem 4,2-Liter Motor erreicht der 245 PS starke Jaguar XJ6 eine Spitze von 200 km/h...

 

Mitte der 1960iger hatten die Jaguar Ingenieure mit der Entwicklung der Zwölfzylinders begonnen. Dieser debütierte 1971 mit 5,3 Litern Hubraum zunächst im E-Type Serie 3. 1972 folgte der XJ. Der große Jaguar war die damals einzige Limousine mit zwölf Brennräumen und durfte sich dank einer Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h „schnellste Limousine der Welt“ nennen. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h absolvierte ein V12 in kaum mehr als 8,0 Sekunden. Auch hier war der Preis mit nur 3.725 britischen Pfund vergleichsweise niedrig.

 

Vom XJ6 hob sich der XJ12 vor allem durch seinen Grill mit vertikalen Streben ab. Wenn es überhaupt Anlass zur Kritik gab, dann betraf sie den begrenzten Platz auf der Rückbank. Die große Daimler-Variante trug die traditionsreiche Bezeichnung „Double Six“ und wurde automatisch nur mit Innenausstattungen von Vanden Plas ausgeliefert. (ampnet/SW)