Jaguar XKSS:


Jaguar hat im Petersen Museum (LA) einen nach 60 Jahren völlig neu gebauten XKSS vorgestellt. Das in Sherwood Green lackierte Modell ist der von Jaguar Classic aufgebaute Vorläufer (Car Zero) einer Serie von 9 Fahrzeugen, die 2017 ausgeliefert wird. Die in Handarbeit und nach Originalplänen gefertigten XKSS schließen ein „Missing Link“.

Jaguar XKSS

Der als allererster Supersportwagen der Automobilgeschichte geltende XKSS wurde ursprünglich als Straßenversion des Le Mans-Siegers D-Type konzipiert. Doch nach einem Feuer im Stammwerk Browns Lane musste Jaguar 1957 die auf 25 Exemplare ausgelegte Serie nach nur 16 Fahrzeugen einstellen. Mit den identischen Spezifikationen des Originals und fortlaufenden Chassisnummern gehen die „fehlenden“ XKSS im nächsten Jahr für rund 500.000 Millionen Pfund an deren Käufer.

 

Das Car Zero ist das Ergebnis einer 16 Monate langen Entwicklungs- und Bauzeit. Für die Fertigstellung eines Fahrzeugs vergehen laut Plan von Jaguar Classic 10.000 Stunden. Neben der auf Basis originaler Werkszeichnungen neu gebauten Teile kommt modernste Technologie zum Einsatz. So stellte das Classic-Team im Vorfeld das digitale Abbild eines XKSS von 1957 her. Die detaillierte Abtastung umfasste das ganze Modell, von der Karosserie übers Fahrwerk bis zu Einzelteilen.

 

Wie vor 60 Jahren besteht die Karosserie des ersten „neuen” XKSS aus einer Magnesium-Legierung. Da die Original-Holzformen, über die die Bleche per Hand in Form geklopft wurden, nicht mehr existieren, hat Jaguar diese rekonstruiert. Über den neuen Formen werden die Bleche im traditionellen „hand-wheeling”-Prozess von Hand ausgeformt.

 

Bei der Rahmenkonstruktion starteten die Experten mit Originalrahmen, um danach mit Hilfe von CAD-Programmen den Zusammenbau weiter zu optimieren. Die Firma Reynolds erhielt den Auftrag, ganz spezielle Rahmenteile nach imperialen statt metrischen Maßen anzufertigen. Die Bestandteile des Rahmens wurden dann getreu nach dem ursprünglich angewendeten Schweißverfahren mit Bronze ideal gebildet.

 

Unter dem Kleid sorgt der 3,4 Liter große Reihensechszylinder aus dem 3-maligen Le Mans-Sieger Jaguar D-Type für den Vortrieb. Der 262 PS starke Motor kommt mit komplett neuem Block und Zylinderköpfen aus Gusseisen sowie Weber-Vergasern vom Typ DCO3. Für die Original-Version des XKSS nannten den Briten damals 230 km/h Spitze. (ampnet/SW)