Klassenprimus bei den Stromern.




Selten trifft ein neues Auto auf solch eine Gemengelage: Stolz auf die Reichweite von rund 500 Kilometern mit einer Batteriefüllung und Stolz auf diesen Quantensprung mischt sich mit Fragen zur Zukunft außerhalb von General Motors und nach dem zukünftigen Umgang mit ehemaligen GM-Modellen im neuen PSA-Umfeld. Eine Menge Ballast und Vorfreude!

 

Beim Opel Ampera-e äußert man sich mittlerweile zu Lieferfristen nicht mehr, denn der Andrang ist groß. Obwohl ein Ampera-e auf 34.950 Euro kommt, nur weil der Bruttopreis wie angekündigt unter 40.000 Euro blieb.

 

Für diesen Einstiegspreis liefert Opel den bei GM in Michigan gebauten, eng mit dem Chevrolet Bolt verwandten Ampera-e, ein Zwei-Volumen-Auto mit kurzer Motorhaube, weit vorn ansetzender Windschutzscheibe und hohem Passagier- und Gepäckabteil. Eine Handbreit kürzer als ein VW Golf ordnet sich der neue Opel Ampera-e direkt bei den kompakten Fahrzeugmodellen ein. Mit der batterieelektrischen Golf-Variante hat der Rüsselsheimer übrigens auch das Leergewicht von 1,6 Tonnen gemein.

 

Bei der Reichweite spielt der Opel Ampera-e allerdings gegenüber dem Golf E seine größere Batterie aus: Opel 60 kWh, Golf 35,8 kWh. Beim Verbrauch auf 100 km im Schnitt nach NEFZ liegt der Golf mit 12,7 kWh besser als der Opel mit 14,5 kWh. In der Summe reicht das beim Opel für die theoretische Reichweite von 520 km. Mit WLTP ermittelte Opel eine Reichweite von 380 km. Nach unseren 250 km durch Norwegen bei einstelligen Temperaturen und eingeschalteter Heizung können wird die Größenordnung bestätigen. Der Opel liegt damit etwa ein Drittel besser als der nächste Wettbewerber. Nur Tesla erreicht ähnliche Werte, kostet allerdings drei Mal so viel, bringt dafür aber richtig Oberklassen-Flair mit.

 

Bei den Assistenzsystemen lässt sich Opel nicht lumpen. Das Angebot ist umfassend und speziell an das geräuscharme E-Fahrzeug angepasst. Bis 30 km/h werden Fußgänger akustisch gewarnt. Der Fahrer wird über ein 8-Zoll-Display informiert; Infotainment und alle Fahrzeugfunktionen werden auf einem 10,2-Zoll-Display in der Mitte der Armaturentafel angezeigt. Eine spezielle Navigation findet sich in der Aufpreisliste nicht.

 

Wie fährt sich der Ampera-e? Wie alle E-Autos legt auch der Ampera-e beeindruckend los. Von 0 auf 50 km/h in nur 3,2 Sekunden, nach 7,5 Sekunden die Marke von 100 km/h. Bei höherem Tempo erzeugt auch ein E-Auto gewisse Windgeräusche. Es bleibt aber im Rahmen. (ampnet/TX)