Kleines Energiebündel.




Die Bezeichnung i3 S steht für die enorme Beschleunigung des Modells. Beim Sprint von der Ampel weg macht dieser Sport-Elektriker fast jeden Gegner nass: 3,7 Sekunden bis 60 km/h. Weitere 3,2 Sekunden bis 100 km/h. Ein Golf GTI z.B., seit Jahrzehnten Inbegriff des Kompaktsportlers schafft das nur eine halbe Sekunde schneller, bei 46 PS mehr.

 

Zu oft darf der i3-Fahrer solche Leibesübungen natürlich nicht vollziehen, denn Sprint kostet Sprit, genauso wie bei herkömmlichen Autos, auch wenn es sich in diesem Falle um Batterieladung handelt.

 

Dass die bisher im Verkehr befindlichen Kompaktstromer mit dem weiß-blauen Logo gegenüber diesem Modell alt aussehen, brauchen deren Besitzer nicht zu fürchten. Die Front zeigt nur marginale Änderungen, die sich in verbreiternden Strukturen und nun in flachen Nebelscheinwerfern erschöpft. LED-Scheinwerfer gibt es jetzt ab Werk. Das Fahrwerk ist um 10 mm tiefer gelegt. Die etwas breitere Spur kann nicht darüber hinweg täuschen, dass die Reifen mit 175iger Laufflächen sehr schmal sind und beim Einlenken wie Noträder aussehen. Der geringere Rollwiderstand und die damit verbundene Energieersparnis erklären dies aber.

 

Die Karbonkarosserie sorgt dafür, dass das Auto auch in Vollausstattung kaum 1.400 kg wiegt. Trotz Verzichts auf B-Säulen bringt die Karosserie genügend Torsionssteifigkeit mit. Jedes Bauteil, so heißt es, sei auf die Möglichkeit einer Gewichtsreduktion hin geprüft worden.

 

Die Sitzposition ist schön hoch, bedingt durch die im Boden lagernde Batterie. Sie nimmt fast den gesamten Platz zwischen den Achsen ein, 2,57 m beträgt der Radstand. Dieser 230 kg schwere Akku sorgt dafür, dass trotz der Fahrzeughöhe (1,57 m) ein niedriger Schwerpunkt erreicht wird. Das ist diesem agilen Fahrgefühl förderlich. Wie vom Gummiband gezogen schnellt das Energiebündel mit leisem Pfeifen nach vorn. Ab etwa 60 km/h ist außer dem Abrollgeräusch der Leichtlaufreifen und dem Fahrtwind fast nichts zu hören. Das ist angenehm, darf in Japan aber nicht sein: Für den dortigen Markt muss ein Soundgenerator eingebaut werden, um die gesetzlichen Vorschriften nach einem Außengeräusch zu erfüllen. Neu ist jedoch der Fahrerlebnisschalter, der dem Sparmobil nun auch einen Sportmodus zubilligt. Was will man denn mehr? (ampnet/TX)