Kollos an der Oberleitung.




Oberleitungsbusse sind vor allem in Osteuropa noch sehr oft zu finden. Die Idee, dieses Prinzip auch auf den Gütertransport auf der Straße zu übertragen, steckt noch in den Kinderschuhen. In Schweden geht nun ein ganz besonderer Koloss offiziell in den O-Betrieb. Ein gut 2-jähriges Pilotprojekt mündet dort in die erste kommerzielle Anwendung.

 

Insgesamt 4 dieselelektrische Muldenkipper des Typs 795F AC von der Firma Caterpillar werden mit dem komplett hauseigenen „Trolley Assist“ nachgerüstet und legen somit künftig in der Aitik-Mine der Bergbaufirma Boliden 700 m an der Oberleitung zurück. Lediglich Rangiermanöver und Kurzstreckenfahrten erfolgen dann noch mit Hilfe des fahrzeugeigenen Dieselgenerators.

 

Der Antrieb des 795F AC mit 337 t Nutzlast per Trolley findet auf einer 10-prozentigen Steigung statt, wenn der große Muldenkipper die Rampe aus der Grube hochfährt. Das spart bis zu 40 Liter Diesel pro km Trolley-Leitung. Die Kraftstoff- und Motorkosten werden um mehr als 90 Prozent reduziert, wenn sich der Lkw unter der Oberleitung befindet. Das System erhöht auch die Produktivität: Im Trolley-Betrieb verdoppelt sich auch die Geschwindigkeit auf bis zu 28 km/h. Laut Hersteller handelt es sich um den leistungsstärksten Muldenkipper der Welt. Der Stromabnehmer hat die Quick-Drop-Funktion für die schnelle Trennung der Verbindung. Das System ließe sich auch an weiteren Cat-Modellen nachrüsten. (ampnet/TX)