Konzeptreifen von Goodyear reinigt die Luft.


Nicht nur die Fahrzeughersteller können auf dem Genfer Automobilsalon (bis 18.3.2018) visionäre Ideen zeigen, auch Reifenhersteller. Mit dem „Oxygene“ (Sauerstoff) stellt Goodyear einen neuen Konzeptreifen vor, in dessen Seitenwand Moos wächst. Die ungewöhnliche Einlage agiert dabei im Zusammenspiel mit dem „normalen“ Pneu.

Goodyear Oxygene

Heißt: Die Lauffläche nimmt Wasser von der Straße sowie CO2 aus der Luft auf. Dabei wird das Moos in der Seitenwand direkt mit Nährstoffen versorgt. Mittels Photosynthese gibt der Reifen wiederum Sauerstoff ab.

 

In einer Stadt ähnlich des Großraums Paris mit rund 2,5 Millionen Autos, die auf dem „Oxygene“ rollen, würden auf diese Weise jährlich fast 3.000 Tonnen Sauerstoff produziert und mehr als 4.000 Tonnen Kohlendioxid absorbiert werden, rechnet Goodyear vor. Produziert werden soll der neuartige Reifen, so die reine Vision, im 3D-Druck-Verfahren. Verarbeitet wird allein nur Gummimehl von recycelten Altreifen.

 

Damit aber nicht genug: Der „Oxygene“ speichert die Energie, die der Photosynthese-Prozess freisetzt, um seine eingebettete Elektronik mit Strom zu versorgen. Hierzu gehören eingebaute Sensoren, eine Einheit für künstliche Intelligenz sowie ein sich verändernder Lichtstrahl in der Seitenwand. Dieser ändert seine eigentliche Farben und kann so andere Verkehrsteilnehmer sowie Radfahrer und Fußgänger auf die nächsten Fahrmanöver hinweisen, wie etwa Fahrbahnwechsel oder Abbremsen.

 

Außerdem nutzt der Konzeptreifen ein auf sichtbarem Licht beruhendes Kommunikationssystem, LiFi genannt. Es vernetzt den Reifen mit dem Internet der Dinge für eine Kommunikation von Fahrzeug zu Fahrzeug (V2V) und auch von Fahrzeug zu Infrastruktur (V2I). (ampnet/TX)