Kunden bleiben dem Handel treu...




Die Autohäuser sind geöffnet. Doch Interessenten zeigen sich aufgrund der Pandemie verunsichert. Jeder zweite eigentlich schon entschiedene plant inzwischen, den Kauf zu vertagen. Bemerkenswert findet Konrad Weßner, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts Puls, dass ca. 85 Prozent Verständnis für „coronabedingte“ Lieferverzögerungen haben.

 

Diese Solidarität sollte dem Handel Mut machen!

 

In der Zeit des fehlenden direkten Kontakts zu Händlern haben „Online-Kontaktpunkte wie Autoportale, Herstellerwebseiten, Händlerwebseiten, Bewertungen anderer Kunden im Internet und soziale Netzwerke ganz signifikant an Bedeutung gewonnen“, so der Experte. Die Berater sollten sich daher darauf einstellen, dass die Kaufinteressenten besser denn je informiert sind, und ab sofort klare „Antworten auf die Fragen erwarten“.

 

Gleichzeitig wirkt das Virus als Beschleuniger der individuellen Mobilität. Immerhin 86 Prozent nutzen ihr Auto als „geschützten Rückzugsraum“, was den Fachbetrieben zusätzlichen Umsatz einbringen kann. Denn aus Angst vor einer Ansteckung haben 37 Prozent der Männer und sogar 46 Prozent der Frauen ein Bedürfnis nach einer professionellen Reinigung des Fahrzeugs, auch mit Desinfektion des Fahrzeuginnenraums (48 % Männer, 54 % Frauen). Knapp jeder Dritte würde die Reinigung künftig bei seiner Markenwerkstatt sogar in Auftrag geben.

 

Noch eine Botschaft hat Puls für den Handel: Zwar bleiben die Kunden ihren Händlern treu und verschieben die Anschaffung lediglich. Doch sie üben deutliche Zurückhaltung, wenn es um das Budget geht. Knapp die Hälfte der Interessenten plant, um rund ein Viertel zu kürzen. Die Marken sind jedoch komplett unterschiedlich davon betroffen. Während die klare Mehrheit der Opel-Kunden beim nächsten Kauf 29,4 Prozent einsparen wollen, sind es bei den Skoda-Kunden aber nur rund 20 Prozent. (ampnet/TX)