Land Rover Defender macht sich etwas frei.




Ein Jahr nach der Premiere freut sich Land Rover über mehr als 50.000 verkaufte neue Defender weltweit. Grund ist nicht zuletzt ein gelungener Imagetransfer. Die bei voller Fahrt stärker schlotternde Segeltuchhaube des „Landis“ gibt es zwar nicht mehr, dafür aber ein nicht ganz billiges Faltdach. Der Ausblick entschädigt.

 

Den Fahrgastraum völlig der Überdachung zu entkleiden, wie es noch bei der ersten Generation mit manuellem und zeitlichem Aufwand dann möglich war, gelingt heute nicht mehr. Jedoch legt der neue elektrische Faltmechanismus eine Dachöffnung von guten 70 x 77 cm frei, für die Großwild-Beobachtung im Chobe-Nationalpark beste Voraussetzungen.

 

Für verschiedene Defender-Versionen ist diese Dachoption bestellbar, sie kostet stolze 2.123 Euro Aufpreis. Wer unterwegs gern in die Sonne blinzelt, wird sich davon nicht abschrecken lassen. Die Zugluft hält sich, zumindest für die vorderen Passagiere, in Grenzen. Dafür sorgt ein sich automatisch aufstellendes Windschott an der Vorderseite der Öffnung. Nur die verbalen Kommunikationsmöglichkeiten werden bereits auf der Landstraße etwas eingeschränkter.

 

Angetrieben wurde der Testwagen vom 3,0-Liter großen Diesel, der mit seinen 249 PS die mittlere von drei Leistungsstufen darstellt. Zwar ist auch der 3-Türer mit dem 2,59 m Radstand kein Leichtgewicht, doch der bullige Selbstzünder hat mit den gut 2,3 t Leermasse kein Problem. Das verdankt dieser u.a. dem satten Drehmoment von 570 Nm, die schon ab 1.250 Umdrehungen, also kurz oberhalb der Leerlaufdrehzahl anliegen.

 

Gemessen an dem Preis des Faltdachs ist das sehr empfehlenswerte Komfortpaket aus adaptivem Fahrwerk und elektronischer Luftfederung fast ein Schnäppchen. Bis auf 291 mm über Grund kann man mit den Bälgen die Bodenfreiheit erhöhen und dem Terrain-Response-System die Traktionsfähigkeit an verschiedenste Untergründe anpassen. 2.846 Euro berechnet der Hersteller dafür. (ampnet/TX)