Land Rover Discovery zieht und zieht und zieht und...




Dem Papier nach darf der Land Rover Discovery Td6 max. 3.500 kg schleppen. Was er aber im Ernstfall mit seiner schieren Kraft anstellen kann, probierten JLR-Ingenieure kürzlich zur Einführung in Australien aus. Im dortigen Outback nahmen sie einen 110 t schweren Lkw an die Leine und ließen 16 km des Lasseter Highways absperren.

 

Diese durchgehend asphaltierte Straße verläuft in Ostwest-Richtung im Süden des australischen Northern Territory. In diesem Touristenziel ist u.a. der Ayers Rock. In der Nähe des berühmten Wahrzeichens wollte JLR wissen, ob ihr Discovery tatsächlich einen Road Train ziehen kann, sehr zum Zweifel von John Bilato, Chef des Speditionsunternehmens, das den langen Lkw zur Verfügung stellte: „110 Tonnen? Niemals“…

 

Dabei hatte der Discovery in der Vergangenheit bereits mehrfach seine Zugkraft unter Beweis gestellt. Zur Präsentation 1989 hatte er mehrere Eisenbahnwaggons erfolgreich hinter sich hergezogen, in 2016 fuhr ein neuer Discovery Sport in der Schweiz auf einer Eisenbahnbrücke über den Rhein und schleppte dabei Waggons mit ca. 100 t ab.

 

Diesmal lag die Latte noch ein Stück höher. Normalerweise erlauben die australischen Vorschriften den Road Trains lediglich eine Gesamtlänge von 53,5 Metern. Land Rover legte für den Test aber noch eine Schippe drauf und verdoppelte das Maß. Und da der Road Train unbeladen nur 100 t auf die Straße brachte, bekam er noch einmal 10 t Zuladung, damit die Schleppleistung in der Schweiz noch übertroffen werden konnte.

 

„Die Zugkraft war schon immer ein wichtiger Bestandteil der Discovery-DNA“ zeigte sich Quentin Spottiswoode, Entwicklungsingenieur bei Land Rover, vor dem Experiment zuversichtlich. Und mit Recht. Das Fahrzeug schaffte es, einen Rollwiderstand von 79 Achsen zu überwinden und 110 t Gewicht über eine 16 km lange Strecke mit einem Durchschnittstempo von 44 km/h zu schleppen. Ein ganz normaler Discovery… (ampnet/TX)