Lkw-Maut ab Juli auch auf Bundesstraßen.




Seit Sonntag gilt die Lkw-Maut zusätzlich auf allen Bundesstraßen. Das Streckennetz wuchs damit auf 52.000 Kilometer. Laut dem Mautbetreiber Toll Collect wurde die größte Streckenanpassung seit Einführung im Jahr 2015 erfolgreich umgesetzt. Toll Collect rechnet damit, dass durch die Streckenanpassung rund 30.000 Unternehmen erstmals betroffen sind.

 

Der Bund geht von über 2 Milliarden Euro zusätzlichen Einnahmen aus.

 

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) nennt einen Betrag von 7,2 Milliarden Euro, der fortan durchschnittlich jedes Jahr allein an Mauteinnahmen zu erwarten ist. Der Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) sieht die zusätzliche Kostenbelastung für die Branche mit Sorge. „Wie die Bundesregierung davon ausgehen kann, dass diese Mehrbelastung in Milliardenhöhe keine Auswirkungen auf Preise haben wird, bleibt ihr Geheimnis“, so AMÖ-Geschäftsführer Dierk Hochgesang.

 

Toll Collect nahm die IT-Anpassung direkt im laufenden Betrieb vor, um Werkstattaufenthalte zu vermeiden. Statt von der On-Board-Unit (OBU) aus erfolgt die Mauterfassung und -erhebung künftig von der Toll Collect-Zentrale aus. Die OBU liefert dem Rechenzentrum die Positionsdaten, dort erfolgt die Zusammenführung mit den Mautparametern und auch die Berechnung des Mautbetrags. Es erfolgt keine OBU-Anzeige. (ampnet/TX)