Lkw-Maut für die Radschnellwege.




Nach Berechnungen des Bundesverkehrsministeriums spült die für Juli geplante Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen jährlich rund 2,5 Milliarden Euro zusätzliche Gebühren ein. Der ADFC fordert, dass diese Mehreinnahmen nicht allein für den konventionellen Straßenbau genutzt werden. 10 Prozent z.B. für den Radschnellwegebau.

 

ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagte: „Es heißt immer, es sei kein Geld da für große Würfe im Radwegebau, aber siehe da, hier sprudeln sogar die Milliarden! In den Bundesländern stehen schon jetzt 80 Radschnellwegeprojekte mit rund 1.500 Kilometern Streckenlänge in den Startlöchern, die der Bund mitfinanzieren soll. Wir sehen weiteren Bedarf von mindestens 1.500 Kilometern in allen Ballungsräumen“.

 

Zurzeit werden in fast allen Ballungsräumen Radschnellwege konzipiert und geplant: In Berlin, Bremen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, München, Nürnberg, dem Ruhrgebiet und Stuttgart. Ein erstes, nur 10 Kilometer langes Teilstück des Radschnellweg Ruhr (RS1) ist bereits eröffnet. Die nach Fertigstellung 101 Kilometer lange Trasse soll 55.000 Autofahrten täglich ersetzen und 180 Millionen Euro kosten.

 

Radschnellwege sind vom Autoverkehr getrennt geführte Trassen, die zügiges und unterbrechungsfreies Radfahren über längere Distanzen ermöglichen. Sie sollen als asphaltierte Zweirichtungsradwege ab etwa 4 Meter breit und als straßenbegleitende Einrichtungsradwege mindestens 3 Meter breit sowie mindestens 5 Kilometer lang, steigungsarm, innerorts beleuchtet und hindernisfrei sein. Rad- und Fußverkehr sollen getrennt werden. Weitere Kriterien sind die regelmäßige Reinigung der Wege und ein Winterdienst. Kreuzungen mit dem Autoverkehr sollen durch Unter- oder Überführungen vermieden werden. Radler genießen Vorfahrt.

 

In den Niederlanden hat sich das Konzept laut dem ADFC bewährt. Dort werden 25 Prozent der Wege zur Arbeit mittels Rad gefahren. (ampnet/TX)