Lkw-Sicherheitssysteme als Vorbild.




Eine Expertengruppe der Vereinten Nationen, die von Deutschland und Japan geleitet wird, hat sich bei den Notbremsassistenten für Lkw und Bussen auf neue Standards verständigt. So müssen die Systeme künftig nicht nur rascher reagieren, sondern auch Fußgänger erkennen können und dürfen nicht mehr dauerhaft manuell abgeschaltet werden.

 

Deutschland ist durch die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) in dem UN-Gremium vertreten. Die neuen Systemanforderungen schreiben u.a. vor, dass ein Lkw auch bei voller Fahrt (bis zu 90 km/h) nur noch mit höchstens 42 km/h auf ein Hindernis auffahren darf. Darüber hinaus müssen die Assistenzsysteme erstmals auch auf Fußgänger reagieren und in typischen Situationen Unfälle bei bis 20 km/h Fahrgeschwindigkeit vermeiden. Der bisherige Anwendungsbereich des Notbremsassistenten in Nutzfahrzeugen wird von Autobahn auf städtischen Verkehr erweitert.

 

Dazu wurde die Regelung so umgestellt, dass sie auch robustere und in realistischen Situationen arbeitende Systeme fordert, nicht nur auf dem Testgelände. Die Optimierung der Fahrzeuge auf spezifische Tests hin ist damit nicht mehr möglich. Sie erlaubt im Gegensatz zu vorherigen Nachbesserungen starke automatische Bremsungen auch dann, wenn der Fahrer noch nicht vorher durch ein Signal gewarnt wurde.

 

Die kommunizierten Änderungen gelten für neu entwickelte Fahrzeuge ab September 2025, 3 Jahre später dann für alle Neufahrzeuge. (ampnet/TX)