Luftfahrt steuert 3,5 Prozent zum Klimawandel bei.




Der Anteil der globalen Luftfahrt an der anthropogenen Klimaerwärmung beträgt 3,5 Prozent. Das deckt eine Studie des DLR unter Leitung der Manchester Metropolitan University auf. Zudem zeige sich, dass nur ein Drittel der Klimawirkung des Luftverkehrs auf CO2-Emissionen entfalle und zwei Drittel auf Nicht-CO2-Effekte, wie etwa Kondensstreifen.

 

Die Studie ist die erste ihrer Art seit 2009 und liefert den umfassendsten Einblick zu Auswirkungen des Luftverkehrs auf unser Klima mit Analyse gemäß einer neuen Metrik. Die Forscherinnen und Forscher bewerten dabei alle Faktoren, die die Luftfahrtindustrie seit ihrem Entstehen zum Klimawandel beigetragen hat, einschließlich der Emissionen von CO2, NOx sowie der Wirkung von Kondensstreifen und auch Kondensstreifen-Zirren. Ebenso in die Studie mit einbezogen sind weitere klimarelevante Emissionen wie Wasserdampf, Ruß, Aerosol- und Sulfat-Aerosolpartikel, die sich in den Abgasfahnen von Flugzeugtriebwerken finden.

 

Eine neue Metrik wird als „effektiver Strahlungsantrieb“ (ERF) bezeichnet und stellt die Zunahme oder Abnahme des Gleichgewichts zwischen der von der Sonne kommenden Energie sowie der von der Erde emittierten Energie seit der Zeit vor der Industrialisierung dar, und rückt damit das Strahlungsbudget der Erdatmosphäre in den Mittelpunkt. Dabei werden erstmals auch Wirkungen räumlich inhomogener Effekte, wie das global unterschiedlich verteilte Sein und Wirken von Kondensstreifen-Zirren in Abhängigkeit von Flugverkehr sowie Wetter, hierbei eingerechnet.

 

CO2-missionen stellen den zweitgrößten Beitrag zur Klimawirkung des Luftverkehrs dar. Im Gegensatz zu den Auswirkungen der kurzlebigeren Kondensstreifen-Zirren hält die Wirkung von CO2 über Jahrhunderte an, wobei sich das Klimagas über diese Zeit global fast gleichmäßig verteilt. Für die CO2-Emissionen der globalen Luftfahrt zwischen 1940 und 2018 kommt die Studie zu dem Schluss, dass 32,6 Milliarden Tonnen emittiert wurden. Ungefähr die Hälfte des gesamten kumulativen CO2-Ausstoßes wurde demnach allein in den letzten 20 Jahren erzeugt, was primär mit der Flottenausweitungen für Flüge und für Routen zu tun hat.

 

Das Forschungsteam schätzt, dass die Zahl von 32,6 Milliarden Tonnen gut 1,5 Prozent der gesamten menschlichen CO2-Emissionen entspricht. Werden die Nicht-CO2-Effekte mit einbezogen, errechnet sich der Anteil des Flugverkehrs an heute allen menschlichen Aktivitäten, welche diese globale Erwärmung vorantreiben, auf gerade einmal 3,5 Prozent. (ampnet/TX)