Lungenärzte zweifeln an Grenzwerten.




Das Positionspapier liegt vor, in dem über 100 Lungenärzte die aktuellen Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxid anzweifeln. Der ADAC nahm die Ärzte-Stellungnahme zum Anlass, eine Überprüfung der Grenzwerte zu fordern. „Wenn Bürger von Fahrverboten betroffen sind, müssen sie sich darauf verlassen können, dass diese Grenzwerte begründet sind“.

 

In ihrer veröffentlichten Stellungnahme bezweifeln die Lungenfachärzte den gesundheitlichen Nutzen der Grenzwerte. Sie sehen derzeit keine wissenschaftliche Begründung und fordern die Neubewertung. Studien, die die Gefahren durch Feinstaub und Stickoxid zeigen sollen, wiesen erhebliche Schwächen auf. Die Daten sind unwissenschaftlich erhoben.

 

Die Gruppe um den Lungenarzt und früheren Präsidenten Dieter Köhler ist in der DGP mit ihren etwa 4000 Mitgliedern jedoch in der Minderheit. Der aktuelle Vorstand hatte noch im November in einem Positionspapier auf Gesundheitsrisiken durch Stickoxid und Feinstaub hingewiesen und sich dabei die Studienergebnisse des renommierten Helmholtz Zentrums für Umweltmedizin zu Eigen gemacht. Die Münchner Forscher sehen erhebliche Gesundheitsgefahren durch Stickstoffdioxid und Feinstaub, auch schon bei niedrigen Konzentrationen. Wie also durch Diesel.

 

Der Chefarzt der Stuttgarter Lungenklinik im Krankenhaus vom Roten Kreuz, Martin Hetzel, teilt die Kritik vom Ex-Präsidenten des DGP: „Es gibt keine Feinstaub- oder Stickstoffdioxid-Erkrankung der Lunge oder des Herzens, die man im Krankenhaus antrifft. Es gibt auch gar keinen einzigen toten Menschen, der kausal auf Feinstaub oder Stickstoffdioxid zurückzuführen wäre. Das ist alles nur unseriöser und ideologiegeleiteter Populismus“. Dr. Dieter Köhler bezweifelte auch die Zahlen vorzeitiger Todesfälle auf Grund von Stickstoffdioxid, die das Umweltbundesamt mit Verweis auf die Studien des Helmholtz Zentrums verbreitet hat. (ampnet/TX)