M für mehr.




BMW setzt auf den „Mmmhhh“-Effekt. Bei den Münchnern ist dies immer der 14. Buchstabe des Alphabets. Jüngste Schöpfung ist der X2 M35i, den der bislang stärkste Serienmotor mit 2-Litern Hubraum antreibt. Er gibt als erster Vierzylinder der M-Performance-Serie sein Debüt, und die Twin-Power-Turboaufladung macht ihn zum Rekordhalter.

 

306 PS gibt die Rekordmaschine zwischen 5.000 und 6.250 U/min ab, die Drehmomentspitze in Höhe von 450 Nm erreicht sie schon bei 1.750 U/min und hält sie bis 4.500 U/min konstant. Für 55.200 Euro können sportbegeisterte Design-Jünger einen X2 M35i beim Händler abholen.

 

Das Upgrade des X2 M schlägt sich nicht nur in dessen Leistung nieder, zahlreiche Accessoires und Bauteile aus dem M-Programm machen den Unterschied zu den bisherigen X2-Versionen aus. Weitere Lufteinlässe in der Frontschürze und eigens gestaltete Spiegelkappen bereiten ihm zusammen mit 19 Zöllern und einer Auspuffanlage mit doppelten, 10 cm durchmessenden Endrohren einen absolut unverwechselbaren Auftritt. LED-Licht gehört zum Serienstandard, ebenso der Dachspoiler über dem Heck des 4,36 m langen 4-Türers. Die ohnehin exaltierte Formengebung des Kompaktsportlers, BMW nennt die Gattung nicht SUV sondern SAC (Sports Activity Coupé), soll bei den Münchnern vor allem ein jüngeres Publikum ansprechen als dies andere BMW-Modelle tun.

 

Innen gibt es ausgeformte Sportsitze, die aber nicht kompromisslos sind und noch genügend Einsteigekomfort bereithalten. Das knackig kleine Lenkrad ist wie auch die Sitzanlage mit Leder bezogen, Schaltwippen gehören dazu. Eine Edelstahl-Fußstütze unten links soll dem Chauffeur genug Halt geben, wenn es um die Kurven geht. Kuppeln ist hier nicht, neben Allradantrieb x-Drive ist der 8-stufige Steptronic-Automat gesetzt.

 

Als Option bietet BMW ein adaptives Fahrwerk an, das in Verbindung mit dem Fahrerlebnisschalter zwei verschiedene Abstimmungsmodi bietet und den Kompromiss zwischen Sportlichkeit sowie Fahrkomfort erlaubt. Bei strammer Gangart neigt der X2 M das Haupt weder in Längs- noch in Querrichtung, wer es langsamer angeht, kann entspannt über schlechte Fahrbahnen cruisen. Im Sportmodus lassen sich auf dem Monitor zudem zusätzliche Instrumente anzeigen. Ob die Information über momentane Leistungsabgabe des Motors, dargestellt auf runden Skalen für kW und Drehmoment, wirklich Beachtung finden, eher unwichtig.

 

Für beste Traktion sorgt nicht nur der Allradantrieb mit seiner variablen Verteilung der Momente. Ein mechanisches Sperrdifferenzial, das im Getriebe an der Vorderachse hockt, minimiert den Schlupf der Räder. Der BMW X2 M bekommt serienmäßig das tiefergelegte Sportfahrwerk mit straffer Feder- und Dämpferauslegung, Feintuning gab es zudem für die Mehrlenker-Hinterachse. Die Rezeptur verleiht dem schnellen X2 ein exzellentes Fahrverhalten, das ruhige und agile Kurvenmanöver erlaubt.

 

Die Grundausstattung ist anständig, das Niveau lässt sich jedoch durch vielerlei Optionen noch deutlich erhöhen. Ein Head-up-Display findet sich da im Angebot, auch das Kommunikationsprogramm Connected Drive hat seinen Platz in der Wunschliste. Stauassistent (1.400 Euro) sowie Einparkhelfer (350 Euro) können ebenfalls zusätzlich geordert werden, die verschiedenen Navi-Hilfen bietet der Hersteller zu Preisen zwischen 850 und 1.500 Euro an. Die sicherheitsrelevanten Assistenten wie etwa Notbremse und Spurhaltehelfer sind serienmäßig an Bord.

 

Dieser BMW X2 M ist ein hochpotenter Kompaktsportler, der mit seinen Fahrleistungen, aber auch mit seiner Optik besticht. Der Sprint von 0 auf 100 km/h dauert 4,9 Sekunden, eine Beschleunigungsautomatik in Form einer Launch Control unterstützt die Übung. Die Höchstgeschwindigkeit wird auf 250 km/h begrenzt, eine Entsperrung etwa im Rahmen eines M-Pakets ist nicht vorgesehen. Der Verbrauch bewegt sich bei 7,1 Liter für 100 km Fahrstrecke. Das bei unseren ausgedehnten Landstraßentouren eine 8 vor dem Komma stand, lässt sich wohl nicht vermeiden. (ampnet/TX)