Mazda lässt den Kolben wieder kreisen.




Vor genau 50 Jahren überraschte Mazda die Welt mit einem sportlichen Coupé, unter dessen Haube ein Wankel-Motor rotierte. Diese Erfindung des deutschen Tüftlers Felix Wankel galt damals als Weichenstellung in eine neue Welt der Motorentechnik. Die Lizenzen für den Motor wurden weltweit abgesetzt.

 

Der kreisende Kolben versprach Laufruhe, eine kompakte Bauweise, doch leider auch erhöhten Kraftstoffverbrauch und wenig Zuverlässigkeit, unter welcher auch Besitzer des heutigen Oldtimers NSU Ro 80 litten. Nach und nach verabschiedeten sich die Lizenznehmer.

 

Allein Mazda blieb dem Motor treu und optimierte ihn nach und nach, schuf eine ganze Modellfamilie, einschließlich Pick-up, von der am Ende die RX-Sportwagen übrig blieben. Vor 5 Jahren kam schließlich auch bei den Japanern das Ende für den Wankelmotor, als der letzte RX-8 vom Band lief, oder auch nicht?

 

„Auf der Tokyo Motor Show zeigen wir eine neue Designstudie, die man als Weiterentwicklung des RX Vision betrachten kann“, erklärt Mazdas stellvertretender Forschungs- und Entwicklungsvorstand dem Fachblatt „Auto Express“. Nach Angaben der Zeitschrift soll der auf dem RX Vision basierende Prototyp bis 2020 in ein Serienmodell übersetzt werden und dann von einem optimierten Wankelmotor angetrieben werden. Offen bleibt bisher, ob der Kreiskolbenmotor als Solist oder aber als Teil eines Hybridantriebs auf den Markt rollen wird. Denn auch Mazda scheiterte an dem systembedingten übermäßigen Durst der Technik.

 

Eine Kombination aus Wankel- und E-Motor könnte die Verbrauchswerte verbessern und ließe sich auch zu einer kompakten Einheit fassen. Das erklärt auch die Idee, den Wankelantrieb als Reichweitenverlängerung in Zukunft zu nutzen. (ampnet/TX)