Mazdas Aufbruch in die Mittelklasse.




Mit dem 6er hat Mazda die neue Generation seines Mittelklassemodells präsentiert, das sich durch Design und die neueste Motorentechnologie auszeichnet. Den Grundstein für den Einstieg in das Segment legte vor 55 Jahren der Mazda Luce. Er wurde1963 auf der Tokyo Motor Show mit lichten und leichten Linien als Alternative in der Mittelklasse präsentiert.

 

Zuerst als ein sehr extravagantes Konzept aus einer Kooperation mit dem italienischen Stardesigner Bertone heraus, wenig später aber auch als erfolgreiches Serienmodell, mit dem Mazda seinen EU-Start wagte.

 

Der Luce, italienisch für Licht, zeigte sich damals recht avantgardistisch. So führte der Mazda nicht nur hell strahlende Doppelscheinwerfer in die Mittelklasse ein, sondern auch außergewöhnliche Metallic-Lackierungen. Die golden oder silbern schimmernden Metallisée-Farben, die im Auge der Betrachter ständig in Bewegung schienen, machten bald ebenso Mode wie der Luce Station Wagon als erster Lifestyle-Kombi seiner Klasse. Unter der langen Haube mit muskulöser Hutze verbarg der Luce leichte 1,5- sowie 1,8-Liter-Vierzylinder, die durch eine neuartige oben liegende Nockenwelle von sich Reden machten. Mit bis zu gut 105 PS entwickelten die kompakt bauenden Benziner mehr Leistung als weit größere Wettbewerber, dies jedoch bei einem geradezu niedrigem DIN-Norm-Verbrauch von lediglich 5,5 Litern auf 100 Kilometer. Genau damit verfolgte Mazda bereits in den 60iger Jahre erfolgreich das, was andere Automobilhersteller erst Jahrzehnte später für sich entdeckten: Größere Effizienz durch kleinere Aggregate mit klar niedrigen Verbrauchswerten.

 

Aufbruchstimmung vermittelte im März 1973 der Mazda 616. Mit diesem schwungvoll gezeichneten Viertürer und einem sehr sportlichen Coupé feierten die Japaner den Start auf dem deutschen Markt. Beide Modelle punkteten in Vergleichstests durch eine reichhaltige Serienausstattung und äußerst sparsame 1,6-Liter-Benziner, während auf anderen Märkten sogar leistungsstarke Wankel-Motoren von Mazda angeboten wurden.

 

Zur treibenden Kraft im Modellprogramm wurde dann 1978 der erste Mazda 626 als viertürige Familienlimousine und als Coupé. Die Medien tauften die Baureihe „Der Deutsche aus Japan“. Die Preisliste für den fast komplett ausgestatteten Pkw startete bei günstigen 12.690 D-Mark: Beste Basis für eine Bestsellerkarriere, durch die Mazda in Deutschland seine äußerst stabilen Verkaufszahlen am Ende sogar fast verdoppelte.

 

Zur Mittelklasse für Millionen wurde dann der 1983 vorgestellte Mazda 626, der eine Vorreiterrolle bei der Einführung des Vorderradantriebs in der Mittelklasse übernahm. Eine Besonderheit war dann auch die breite Karosseriepalette aus fünftüriger Schräghecklimousine, die klassische viertüriger Limousine und die sportiven zweitürigen Coupés sowie die Cabriolets. Unter der Motorhaube arbeitete eine völlig neu entwickelte und erstmals quer eingebaute Vierzylinder-Generation.1984 sogar ein 2,0-Liter-Diesel dazu, der sich mit nur 4,7 Litern auf 100 Kilometer bei konstant 90 km/h begnügte. Zwei Jahre später folgte dann der 2,0-Liter-Benziner mit vier Ventilen pro Zylinder. Der 16-Ventiler beflügelte zwei Jahre später auch den Mazda 626 4WD mit Allradantrieb und den 626 4WS, der mit Allradlenkung ebenfalls eine technische Besonderheit aufwies. Als erstem japanischem Autobauer gelang es dem 626 in der Fachpresse gleich mehrere Vergleichstests gegen deutsche Rivalen zu gewinnen. Auch weltweit wurde der 626 (Baucode GC) zum Bestseller.

 

Insgesamt wurden vom Mazda 626 in fünf Generationen bis zum Jahr 2002 über 4,3 Millionen Einheiten verkauft, in Deutschland war der 626 über viele Jahre das meistverkaufte japanische Modell. Die Erfolgsstory, die ab 2002 vom Mazda6 fortgeschrieben werden sollte. Im August 2010 überschritten die Verkaufszahlen des Mazda6 die 2-Millionen-Marke. Er gewann bislang über 160 Vergleichstests und Preise. Als erstes Modell bestand er fehlerfrei den 100.000-Kilometer-Dauertest von „Auto Bild“.

 

Alles neu in der Mittelklasse macht in diesem Jahr die dritte Generation des Mazda6. Die Serienversion blieb nah an den Linien des Konzepts Takeri. Die 4,87 Meter lange coupéhafte Limousine und der speziell für Europa entwickelte 4,80 Meter messende Kombi sind auch Technik-Trendsetter. So verbirgt die Leichtbaukarosserie des Mazda6 eine Reihe von Effizienzbausteinen. Dazu gehört beispielsweise der Energiekreis i-Eloop, der beim Bremsen oder Verzögern frei werdende Energie als elektrische Energie in einem Kondensator speichert und diese zum Betrieb der elektrischen Verbraucher wie Lüftungs- oder Audiosystem nutzt. Mit den Skyactiv-Motoren setzt Mazda zur weiteren Reduzierung von Verbrauch und Emissionen nicht auf Downsizing, sondern auf die höchste (Benziner) bzw. niedrigste Verdichtung (Diesel) in Serie. (ampnet/TX)