Mercedes-AMG One:


5 Jahre hatte die Öffentlichkeit Zeit, sich an das Design zu gewöhnen, jetzt kommt der Mercedes-AMG One doch noch auf die Straßen dieser Welt. Wir hatten Gelegenheit, uns das Auto vorab genau anzusehen: Es handelt sich dabei um eines der faszinierendsten und anspruchsvollsten Sportwagen-Projekte überhaupt.

Mercedes-AMG One

Daimler


Denn der Anspruch, Formel 1-Technik erlebbar und möglichst ungefiltert auf die Straße zu bringen, ist im Zeitalter brutaler Abgasvorschriften kaum umzusetzen. Und dann sollte das Auto auch noch leicht fahrbar und unmittelbar betriebsbereit sein. Also anders als in der Formel 1!

 

Der AMG One lässt sich grob in drei Teile unterteilen: Das Monocoque aus Kohlefaser-Verbundstoff, die Front mit den integrierten E-Motoren sowie das Heck mit dem Formel 1-Motor und weiteren E-Motoren. Ganz genau vier E-Motoren sind drin.

 

Bei der Sitzprobe wird klar: Im Monocoque ist erstaunlich viel Platz, die Fahrgastzelle ist breit und komfortabel. Der Sitz ist fest fixiert, dafür sind Lenkrad (axial und vertikal) sowie Pedalerie verstellbar. Das Volant ist direkt aus der Formel 1 und sorgt für echte Rennsport-Atmosphäre.

 

Vorne sitzen jeweils links und rechts zwei 163 PS starke E-Motoren, die über ein Untersetzungsgetriebe mit den Vorderrädern verbunden sind und einzeln angesteuert werden können. Den gleichen Ansatz verfolgt der AMG One im Heck, wo die Formel 1-Leistungseinheit sitzt, in Form eines turboaufgeladenen 1,6-Liter V6-Ottomotors und zwei E-Motoren. Dabei ist der knackige Verbrennungsmotor Kernelement der gesamten Heckstruktur. Verbrenner und Getriebe sind direkt mit dem Monocoque verbunden, die Hinterachse mit fünf Lenkern pro Seite setzt direkt an das Getriebegehäuse an und ist damit Teil dieser Struktureinheit. Das Fahrwerk ist in der Höhe und über Dämpferstufen von innen verstellbar, nicht aber elektronisch geregelt.

 

Nicht weniger als 1.063 PS Systemleistung liefert der Plug-In-Hybrid, die Höchstdrehzahl des V6-Aggregats ist zugunsten der Lebensdauer und wegen der Auslegung auf reguläre Spritqualitäten auf 11.000 U/min begrenzt. Damit stürmt der AMG One in 2,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h, in glatten 7,0 Sekunden auf 200 km/h und in 15,6 Sekunden auf 300 km/h; abgeregelt wird bei 352 km/h. Das sind satte Werte. (ampnet/SW)