Mercedes-Benz e-Sprinter:


Wie die meisten Hersteller leichter Nutzfahrzeuge setzt auch Mercedes-Benz mittlerweile auf E-Mobilität und nutzt diese dort, wo es passt. Nicht für die Langstrecke, sondern vor allem in Städten, für die „letzte Meile“. Lokal emissionsfrei und leise können die E-Packesel die Lebensqualität in den Städten erheblich verbessern helfen. Ein Beispiel, der e-Sprinter!

Mercedes-Benz e-Sprinter

Daimler


Der e-Sprinter gleicht seinen konventionell motorisierten Brüdern wie ein Ei dem anderen. Einzig der fehlende Auspuff weist auf die Antriebsart hin. Unter der optisch unveränderten Garderobe verstecken sich die Akkus in der Bodengruppe. Die Basis des Lithium-Ionen-Ensembles hat 41 kWh, wovon 35 kWh benutzbar sind, und setzt sich aus drei Batterien zusammen. Gemeinsam bringen diese 543 kg auf die Waage. Es bleibt eine Zuladung von 1.045 kg bei dieser Konfiguration. Die weitere Stufe der E-Mobilität beim Sprinter schöpft aus vier Batterien exakt 55 kWh, für den Vortrieb lassen sich noch 47 kWh aus den über 690 kg wiegenden Batterien nutzen. Die Differenz zwischen den beiden Eckwerten resultiert u.a. aus der Schonung der Akkus. Denn Tiefentladungen verringern die Lebensdauer drastisch. Gerade beim Nutzfahrzeug will der Hersteller gar kein Risiko eingehen. Kunden würden ein vorzeitiges Erlahmen niemals verzeihen und vermutlich erhebliche Regressforderungen stellen.

 

Die Reichweiten der beiden e-Sprinter-Versionen liegen bei 115 und 168 km. Dann ist Nachladen angesagt, je nach Kraft des Ladestroms dauert der Vorgang zwischen 30 Minuten und 6 Stunden. Den Nutzen schränkt das Mehrgewicht durch die Akkus nur teilweise ein. Das Ladevolumen liegt unverändert bei 10,5 m³, die Nutzlast sinkt jedoch auf 891 kg und 1.045 kg. Für die generellen Lieferungen dürfte es weiterhin ausreichen.

 

Das Cockpit gleicht denen der „normalen“ Sprinter weitgehend. Allein der Startknopf weist auf den Strombetrieb hin, die Reichweite wird ähnlich wie bei einem Verbrenner im Display der Instrumente angezeigt. Der Fahrhebel rechts des Lenkrades aktiviert den Vortrieb oder schaltet auf Rückwärtsfahrt um, auch die Parkstellung wird über ihn bedient.

 

Ökologisch Fahren erfordert auch im e-Sprinter etwas Erfahrung. Denn effizient lassen sich das Potenzial und die Reichweite des Antriebs nur nutzen, wenn die Rekuperationsphasen für das beständige Nachladen der Akkus während der Fahrt clever eingesetzt werden. Über Wippen am Lenkrad kann der Fahrer die Stärke der Rekuperation wählen. (ampnet/TX)