Mercedes C-Klasse Cabriolet: Perfekt für die Ausfahrt!


Das Mercedes C-Klasse Cabrio ist die sechste Variante der C-Klasse. Nun steht nur noch eine aus... Die Stuttgarter geben ihrer C-Klasse ein breites Spektrum an Antrieben mit; fünf Benziner und zwei Diesel und oben drauf noch drei Versionen aus dem Leistungsprogramm AMG. Das werden unter offenem Himmel ganz große Gefühle frei.

Mercedes C-Klasse Cabriolet

Daimler


Noch enger kann die emotionale Bindung zwischen dem Fahrer eines Mercedes-AMG C 63 S Cabriolet gar nicht sein als beim Fahren mit offenem Dach, dem Himmel ganz nah und die Hölle des V8-Biturbo in den Ohren. Das Geräusch ist so beeindruckend wie der Vorwärtsdrang, wenn 510 PS und 700 Nm die mit Passagieren rund 2 Tonnen in nur 4,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h bringen. Der Sound beim Beschleunigen oder Schalten ist so prägnant, man bräuchte das ganz AMG-Design nicht, um zu wissen, dass sich jemand mit „Überschallgeschwindigkeit“ auf seine Art der Zufriedenheit nähert. Das kann dann schon mal, wie in unserem Fall, nicht beim Normverbrauch von weniger als 10 Litern auf 100 km enden, sondern bei 25 Litern und mehr.

 

Es geht aber auch anders, obwohl die Karosse ähnlich ist. Im Mercedes C 250 d Cabriolet bewegten wir uns fröhlich-flott über dieselben Straßen, beobachteten eher den Himmel und kümmerten uns nicht um den Motor. Irgendwann erinnerten wir uns milde lächelnd an die alten Zeiten, als viele Experten noch hart die Meinung vertraten, treckernde Selbstzünder und Cabrios schlössen sich gegenseitig komplett aus. Uns störte unser schnurrender Diesel nicht. Und als der Regen kam, beherrschte sowieso das Prasseln den Raum. Von Dieseln war keine Rede...

 

Nun stellt der C 63 S von AMG sicher das obere Ende bei den C-Klasse Cabrios dar. Der C 250 d Cabrio aber noch nicht das untere. Darunter rangiert das Mercedes C 220 d Cabriolet mit und ohne 4Matic. Deren Diesel leistet 170 PS und ihr Normverbrauch liegt zwischen 4,6 und 4,9 Litern auf 100 km. Bei den Benzinern reicht der Reigen vom C 180 mit 156 PS über den C 200 und den C 300 bis zum Sechszylinder C 400 4Matic mit 333 PS. Ungewöhnlich bei dieser Generation der C-Klassen-Cabrios sind die drei Afalterbacher Varianten, der C 43 4Matic mit V6-Motor und 367 PS sowie der C 63 4Matic mit einem V8-Motor und 467 PS sowie der benannte C 63 S mit ca. 510 PS.

 

Ein Spektrum mit so viel Auswahl und einem so deutlich Drang zu mehr war bei der C-Klasse bisher nicht üblich. Das passt zu dem Anspruch der Stuttgarter, in dieser Klasse keine Lücke zu lassen. Bei den Karosserien fehlt nur noch eine, die in den kommenden Wochen nachgereicht wird, das Coupé zum GLC. Auf der Straße sind schon unterwegs Limousine, Coupé, T-Modell, SLC und nun eben diese Cabriolets.

 

Erinnert sich noch jemand an den Baby-Benz, der später zur C-Klasse wurde? Wer die Erinnerung an müde, hörbare Diesel, schlechte Sitze und einfache Materialien noch einmal vor sein geistiges Auge rufen kann, der ist offen für die Überraschung der neuen C-Klasse. Wir erleben heute ein Mittelklasseauto, das von vorn bis hinten, von innen und außen zeigt, dass es erwachsen ist. Es sieht gut und sportlich aus, verbreitet gerade also Cabrio den markentypischen Hauch von Luxus, hat auf Wunsch das volle Programm an Helferlein an Bord, das auch größere Stuttgarter auszeichnet und es kann Kurven. Wie gut der offene Benz mit sportlichen Herausforderungen umgehen kann, hat der Fahrer selbst in der Hand. Er kann sein Cabrio per Knopfdruck zum Kätzchen (Comfort) werden lassen oder zum Kurvenäuber (Sport+).

 

AMG bietet bei „AMG Ride Control“ auch noch die „Race“-Stellung. Die sei aber nur sachkundigen Fahrern empfohlen. Der C 63 S wird dann schnell zum Tier, reißt einen nach vorn und sucht jede Kurve, um den nächsten Drift hinzulegen. Kann man mögen, muss man aber nicht. Aber auch ein C 63 S lässt sich nach den Melodie bewegen: „Geh‘ aus mein Herz und suche Freud‘, in dieser schönen Sommerszeit“. Zum Cabrio gibt es noch zu sagen: Das Dach ist dreilagig und geräuschdämmend, es lässt sich bei der Fahrt bis zu 50 km/h in 20 Sekunden öffnen und schließen. Geschlossen erreicht es einen Luftwiderstandsbeiwert von 0,28, nur 0,02 schlechter als das Coupé, aber deutlich besser als die Klassenkameraden anderer Marken. Insgesamt wiegt das Cabriolet rund 125 kg mehr als die Limousine, davon entfallen etwa 60 kg aufs Dach, der Rest auf Versteifungen im Vorbau, im Boden und Kreuzstreben. Das hat sich offenbar gelohnt; denn in den slowenischen Bergen war von der Karosserie nichts zu hören. Innerhalb dieses Gewichtes blieb auch noch Platz für eine bessere Ausstattung (LED-Scheinwerfer). (ampnet/SW)