Mercedes G-Klasse: Ein fast neues Fahrzeug!


Ein Typencode ist auch nicht mehr, was er einmal war: W463, so heißt das G-Modell schon seit 1990. Vorher lief es als W460 und anschließend parallel als W461. Wenn die interne Bezeichnung identisch bleibt, so darf man vermuten, wird sich kaum etwas geändert haben. Aber davon kann beim neuen G-Modell gar keine Rede sein. Nur drei Teile sind geblieben.

Mercedes G-Klasse

Daimler


Nähert man sich dem neuen G-Modell, so fällt zuerst nicht viel auf. Die kastenförmige Karosserie, die vorne aufgesetzten Blinker, die seitlichen Zierleisten und überhaupt der erste Eindruck erinnert an die bisherigen Modellgenerationen. Und dies war auch die Absicht: Man wollte eine Evolution, keine Revolution auf die Räder stellen, heißt es bei Mercedes.

 

Der neue Rahmen wurde in dem Wissen entwickelt, dass leistungsstarke AMG-Motoren eingebaut werden. Beim Vorgänger war dies nicht der Fall, und die alten AMG-Modelle waren in puncto Fahrwerk und Lenkung teils überfordert. Dies zeigte sich an der bei schneller Fahrt unpräzisen Lenkung, aber auch am diffizilen Bremsverhalten aus über 200 km/h. Dank vorderer Einzelradaufhängung kann nun eine Zahnstangenlenkung eingebaut werden. Der neu konstruierte Leiterrahmen ist um 55 Prozent steifer geworden und das gesamte Fahrzeug sogar um 170 kg leichter.

 

Die positiven Ergebnisse sind deutlich spürbar. Die Sitzposition ist zwar die gleiche und zügiges Fahren auf kurvigen Landstraßen ist noch immer richtig Arbeit. Der hohe Schwerpunkt lässt sich nicht verleugnen. Aber die Lenkung ist präzise, aber die neue G-Klasse kann mit der Leistung gut umgehen. Der Spurassistent erledigt seine Aufgabe sehr gründlich.

 

Während ein Diesel nachgereicht wird, gibt es schon zwei Versionen mit 4,0-Liter V8-Benziner, die beide mit einer 9-Gang-Automatik gekoppelt sind: G 500 mit 422 PS und AMG G 63 mit 585 PS. Damit ist der Spurt von Null auf 100 km/h in 5,9 bzw. 4,5 Sekunden erledigt; die Spitze liegt bei abgeregelten 210 bzw. 220 km/h, wobei die Abregelschwelle beim AMG gegen Aufpreis auf 240 km/h angehoben werden kann. Am Steuer ist der Unterschied geringer, als es die Zahlen vermuten lassen; auch der G 500 geht mit großem Nachdruck ans Werk und man fühlt sich zu keinem Zeitpunkt untermotorisiert. Für E-Freaks soll ein Hybrid kommen.

 

Besonders überzeugend ist das G-Modell im Gelände. Im Testgelände prüfen auch Dakar- und WRC-Teams die Fahrzeuge auf max. Belastung. In Sachen Geländetauglichkeit bleiben keine Wünsche offen... (ampnet/SW)