Meriva ade...




Der Crossland X gilt als der Nachfolger des Familientransporter Meriva. Allerdings vermeiden die Verantwortlichen in Rüsselsheim den Bezug zum ehemaligen „Familientaxi“ und erklären dieses neue Modell offiziell zum „Crossover“, der, so zumindest die Vorstellungen des Marketings, „stylish für die City und lässig wie ein SUV“ auftreten soll.

 

Unter dem Strich rollt mit dem Opel Crossland X ein, gemessen an der Außenlänge von 4,21 Metern, erstaunlich geräumiges Automobil an den Start, an dem Zeitgenossen mit entsprechendem Platzbedarf ihren Spaß haben werden. Und dann ist es fast müßig, darüber zu sinnieren, wie viele Elemente der einzelnen Segmente im neuen Crossland X vereint sind. Zumal das jüngste Modell im Opel-Angebot außerdem noch eine Mischung aus Elementen des neuen Eigentümers PSA ist. Bei Peugeot rollt der Crossover als 2008, bei Citroen als C3 Aircross vom Band.

 

„Das Van-Segment ist eindeutig im Rückwärtsgang unterwegs, deshalb platzieren wir unser neues Angebot als Crossover“, begründet ein Opel-Sprecher die Einordnung. Dass sich für die Begrifflichkeit Crossover eine ganze Reihe von Übersetzungen anbieten, macht die Angelegenheit nicht einfacher. Wie das neue Modell angelegt ist, zeigt da schon eher die Aussage der verantwortlichen Designerin: „Wir haben den Crossland von innen nach außen entwickelt“, was sich am Platz zeigt. Selbst bei nach hinten geschobenen Frontsitzen finden im Fond großgewachsene Passagiere angenehme Platzverhältnisse vor. Fahrer und Copilot dürfen sich gegen 495 Euro über AGR-empfohlene Sitze freuen.

 

Angesichts der großzügigen Platzverhältnisse und der vielen Ablagen gehen die Gedanken doch wieder zurück zum Meriva. Ist der Crossland X doch ein nur als SUV getarnter Van? Die Kombination aus Außen- und Innendesign gibt die Antwort. Auf den ersten Blick verabschiedet sich der Opel vom biederen Meriva. Die Formensprache des Crossland zeigt eindeutig Richtung Freiheit und Abenteuer, wobei mangels Allradantrieb der kompakte Rüsselsheimer das Abenteuer zumeist auf gut gepflegten Straßen stattfinden lassen wird. Da fühlt sich der Wagen zu Hause.

 

Der Innenraum macht dank der gewählten Materialien einen angenehm wertigen Eindruck, und dank der Höhe entsteht ein luftiges Raumgefühl. Der Fahrer selbst blickt auf zwei Rundinstrumente und hat Zugriff auf die ergonomisch rund um ihn angeordneten Schalter und Bedienelemente. Gegen Aufpreis (300 Euro) ist ein aus den Peugeot-Modellen bekanntes Head-up-Display lieferbar, das in Verbindung mit der serienmäßigen Verkehrszeichenerkennung stets die Geschwindigkeitsvorgaben und die Navigationsdaten darstellt. Wie beim Wettbewerb bietet auch der Opel Crossland X zahlreiche Assistenzsysteme wie Müdigkeitswarnung, einen Spurassistenten, der nur nervig warnt und nicht in die Lenkung eingreift. Darüber hinaus bietet die Aufpreisliste zahlreiche Möglichkeiten an, die Anzahl der elektronischen Gehilfen weiter auszubauen.

 

Im Gegensatz zum Entwicklungspartner PSA entwickelten die Opel-Ingenieure ein recht kerniges Fahrwerk, das vor allem in Verbindung mit der 130 PS Motorisierung die Straßenverhältnisse unmissverständlich weitergibt. Etwas kommoder ist die Abstimmung beim 110 PS starken Dreizylinder-Turbo mit 1,2 Litern Hubraum, der sich bei dynamischerem Einsatz recht deutlich bemerkbar macht. Die Abstimmung aus Dämpfung und Federung ist bei dieser Motorisierung in Richtung Komfort gerichtet, wobei der Crossland X zu den gutmütigen Vertretern im Segment gehört. So motorisiert ist der neue Opel ein angenehmer Reisewagen, der sich akustisch weitgehend zurückhält. Kombiniert mit der 6-Stufen-Automatik geht viel an Temperament verloren. Eine sportlichere Abstimmung?

 

Dazu gibt es noch ein 81 PS starkes Aggregat. Als Diesel gibt es einen 1,6-Liter Motor mit einmal 99 PS bzw. auch mit 120 PS.

 

Die Preisliste für den Crossland X beginnt aktuell bei 19.250 Euro und bei 21.700 Euro für den Basis-Diesel. Im Laufe des Jahres wird dann die Basisversion Selection folgen, für 16.850 Euro bzw. 19.300 Euro. (ampnet/TX)