Mini fährt wieder elektrisch.




E-Autos gehören längst zum urbanen Lifestyle, also darf Mini hier nicht fehlen. Seit November rollen die ersten vollelektrischen Minis von den Werksbändern in Oxford. Das geht, weil sich der Mini Cooper SE von seinen konventionellen Brüdern nicht groß unterscheidet. Konzept und Design sind nahezu identisch, ebenso wie Maße, Raumausnutzung usw.

 

Komisch nur: Die britische BMW-Tochter gehörte einst zu den Pionieren in Sachen batterieelektrischem Antrieb. 2008 gab es den ersten Mini E. Allerdings blieb das Projekt mit 600 Exemplaren eher Studie denn ein Geschäftsmodell. Dabei besaß der erste Mini-Stromer mit 240 km schon eine ähnliche Reichweite wie das jetzige Modell. Doch die Batterie wog damals noch gut 350 kg und schluckte hintere Sitzbank und Kofferraum.

 

Das ist beim Mini Cooper SE anders. Der Lithium-Ionen-Akku ist diesmal T-förmig im Fahrzeugboden zwischen den vorderen sowie unterhalb der hinteren Sitzplätze untergebracht. Das schafft nicht nur Platz, sondern auch einen tieferen Schwerpunkt sowie eine stabilere Straßenlage. Der Kofferraum verliert mit seinen 211 bis max. 731 Litern so weder Volumen noch Variabilität. Allerdings ist der Mini Cooper SE sichtbar höher als die konventionellen Modelle. Um der Batterie mehr Bodenfreiheit zu geben.

 

Der aus dem BMW i3 bekannte 184 PS starke E-Antrieb schickt aus dem Stand und stufenlos ein wuchtiges Drehmoment von 270 Nm direkt an die Vorderräder. Mit einer Beschleunigung von nur 3,9 Sekunden auf 60 km/h „hält er damit viele Sportwagen beim Ampelstart auf Distanz“, sagt Mini-Chef Bernd Körber bei der Weltpremiere in Rotterdam. Doch dann relativieren sich die Verhältnisse schnell. Für Tempo 100 vergehen 7,3 Sekunden, die Spitze ist allein für die Reichweite auf 150 km/h begrenzt.

 

Apropos, mit seinem Stromverbrauch von 15,0 bis 13,2 kWh soll der Mini Cooper SE zwischen 235 und 270 km weit fahren können, dann geht es an die Steckdose. Mit einer optionalen Wallbox oder dem dreiphasigen Ladekabel für öffentliche Ladestationen ist der Akku mit max. 11 kW in 2,30 Stunden zu gut 80 Prozent und nach 3,30 Stunden voll aufgeladen.

 

Die Preise sind Mini-typisch. Zum Startpreis von 32.500 Euro avanciert der Mini Cooper SE zum aktuell teuersten Mini 3-Türer auf der Liste, weit vor dem ähnlich starken Benziner-Pendant Mini Cooper S (26.000 Euro). Serienmäßig sind LED-Scheinwerfer, 2-Zonen-Klima, Standheizung und ein Navi-System inkl. auf den eDrive abgestimmter Anzeigen. (ampnet/TX)