Mit E-Antrieb durch die Wüste.




Audi steigt im Januar 2022 in die Rallye Dakar ein. Die Besonderheit: Als erster Automobilhersteller wollen die Bayern bei der härtesten Rallye der Welt mit einem E-Antrieb plus Energiewandler gegen die konventionell motorisierte Konkurrenz antreten. „Der Quattro war Gamechanger für die Rallye-Weltmeisterschaft“, so Julius Seebach, Audi Sport GmbH.

 

„Audi war die allererste Marke, die bei den 24 Stunden von Le Mans mit einem elektrifizierten Antrieb gewonnen hat. Nun wollen wir auch bei der Rallye Dakar eine neue Ära einläuten und unsere e-Tron Technologie unter extremen Bedingungen testen und weiterentwickeln“, erklärt der Geschäftsführer der Audi Sport GmbH.

 

Der Antrieb des Audi RS Q e-Tron ist elektrisch. An der Vorderachse und der Hinterachse sitzt jeweils eine Motor-Generator-Einheit (MGU). Weil die Tagesetappen des 2-wöchigen Marathonevents aber bis zu 800 km lang sind und es in der Wüste keine Ladesäulen gibt, setzt Audi einen TFSI als Range-Extender ein. Dieser ist Teil eines Energiewandlers, der die Hochvoltbatterie während der Fahrt auflädt. Zusätzlich wird Energie beim Bremsen rekuperiert. Die Batterie (50 kWh) wiegt 370 kg.

 

Die max. Systemleistung des E-Antriebs liegt bei 680 PS. Wie viel davon bei der Rallye Dakar abgerufen werden darf, wird der Veranstalter noch final definieren. Der Audi RS Q e-Tron kommt mit einem Vorwärtsgang aus. Vorder- sowie Hinterachse sind wie auch bei E-Fahrzeugen üblich nicht mechanisch irgendwie gekoppelt.

 

Audi sieht den RS Q e-Tron jedoch mehr als „elektrifizierendes Hightech-Testlabor“ denn als Gewinner. Ganz unbescheiden vergleicht Teamchef Sven Quandt das Dakar-Projekt deshalb mit der ersten Mondlandung: „Damals wussten die Ingenieure nicht wirklich, was auf sie zukommt. Das ist bei uns ähnlich. Wenn wir beim ersten Einsatz ins Ziel kommen, ist das schon ein Erfolg“. Bis Ende des Jahres stehen harte Tests und erste Testeinsätze bei Marathon-Rallyes auf dem Programm. (ampnet/TX)